Boden- und nadelanalytische Auswertung eines Düngungsversuches zu Fichte auf einer ehemaligen Streunutzungsfläche

1964

S. 242-256

6 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200088444

Die bodenanalytischen Befunde in Fichtenkulturen ergaben in der obersten Bodenzone (0-10 cm) der ungedüngten Felder Phosphat-, Humus- und Stickstoffmangel. Dies ist durch hundertjährige Streunutzung bedingt. In den tieferen Horizonten sind die Nährstoffverhältnisse etwas besser. Auf den O-Feldern zeichnen sich die 1954 gepflanzten Fichten, entsprechend den Bodenverhältnissen, durch geringe Phosphat- (258 mg-% P2=5) und Stickstoffgehalte (1,20 % N) in den Nadeln aus. Auch Magnesium ist sehr schwach verteten (82 mg-% MgO). Kalium und Calcium sind dagegen ausreichend konzentriert. Durch eine Kalkung (Ca-Felder) wurden zwar die pH-Verhältnisse verbessert und die Ca-Konzentrationen im Boden und in den Nadeln etwas angehoben, aber eine Verbesserung der Phosphat- und Stickstoffversorgung konnte damit nicht angeregt werden. Kalkung und Stickstoffdüngung (CaN-Felder) vermochte die Stickstoff-Konzentration in den Nadeln nur kurzfristig etwas anzuheben; sie lag bei der Untersuchung 1963 jedoch mit 1,24 % N kaum noch über den Werten der O-Felder. Der Phosphatgehalt sank sogar noch unter den auf den O-Feldern gegebenen Wert (245 mg-% P2O5). Eine vor fünf Jahren durchgeführte Nachdüngung auf einer CaN-Parzelle mit NPK (CaN + NPK-Feld) steigerte besonders deutlich die P-Konzentration der Nadeln und führte zu besseren Wuchsleistungen. Die Kalk- und Thomasphosphat-Düngung (CaP-Felder) verbesserte nicht nur die Phosphat-Versorgung der Nadeln durchgreifend (i.M. 332 mg-%P2O5), sondern bewirkte auch eine kräftige Erhöhung der Stickstoff-Konzentrationen auf 1,50 %. Diese gute N-Ernährung muß auf die Stickstoffzufuhr durch die in diesen Parzellen sich ebenfalls sehr gut entwickelnden Weißerlen zurückgeführt werden. CaPN-Düngung bewirkt nicht ganz die hohen Nährelementgehalte in den Nadeln und die guten Wuchsleistungen wie bei CaP-Düngung. Dies wird mit Störung der Luftstickstoffbindefähigkeit der Wurzel-Actinomyceten durch N-Salze erklärt.