Characteristics and classification of anthropogenic soils in the Osnabrück area, Germany

2001

S. 351-358

18 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200088043

Die Böden des Osnabrücker Raumes wurden im besonders starken Maße vom Menschen geprägt. Die Klassifikation derartiger Böden nach der deutschen und nach internationalen Bodenklassifikationen bereitet Probleme. Das wird am Beispiel von acht repräsentativen Böden demonstriet und es werden Verbesserungsmöglichkeiten der Klassifikation formuliert. Es wurden zwei Kultosole (Plaggenesch und Hortisol), vier Standorte montan-industrieller Prägung aus unterschiedlichen Monosubstraten (Bergehalden von Kohlebergbau und Erzbergbau, Schlackenhalde und Spülfeld der Steinindustrie) und zwei Ablagerungen aus heterogenen Müllkomponenten (trockengelegtes Sumpfgebiet und verfüllter Steinbruch) untersucht. Die Standorte werden hinsichtlich ihrer Belastung mit Schwermetallen und PAK, sowie ihrer Eignung als Pflanzenstandorte bewertet. Es wurde versucht, diese Böden an Hand der allgemein gültigen Bodensystematiken der World Reference Base for Soil Resources, von Deutschland, der FAO und der USA zu klassifizieren. Eine Klassifikation der beiden Kultosole war nach allen getesteten Systemen befriedigend möglich, die der übrigen jedoch nicht. Im US-System fehlt jede Problematisierung einer Bodenentwicklung vor allem aus technogenen Substraten, beim FAO-System befriedigt nicht, dass alle als Urbic Anthrosols bezeichnet werden und damit auch nicht zwischen anthropogener Lithogenese und Pedogenese unterschieden wird. Beim WRB- und beim deutschen System geschieht das. Im WRB-System sind dafür aber nur anthropische Untereinheiten der Regosole vorgesehen; zweckmäßig wären auch entsprechende Untereinheiten der Arenosols, Durisols, Gleysols und Leptosols. Beim deutschen System (bei dem Boden und Substrat gesondert klassiert werden) wären (entsprechend WRB) toxische Untereinheiten bei starker, das Bodenleben beeinträchtigender Schadstoffbelastung zweckmäßig. Außerdem sollten Böden, die durch Kieselsäure verfestigt wurden, als entsprechende Varietäten klassifiziert werden.