Durch die Untersuchung des Schadstoffgehaltes in Cervidengeweihen wurden Unterschiede in der Kontamination verschiedener Gebiete erfasst sowie Veränderungen der Belastungssiutation einer Region über längere Zeiträume dokumentiert. So kann Umweltgeschichte im Sinne eines historischen Biomonitorings dokumentiert werden. Die Nutzung von Geweihen als "von Natur aus standardisierte" Umweltproben bietet die einzigartige Möglichkeit für eine effektive, kostengünstige, standardisierte und nahezu flächendeckende Bioindiaktion der Umweltbelastung mit Schadstoffen, die sich im Knochen anreichern (wie z.B. Blei und Fluorid). Besondere Bedeutung gewinnt dieser Untersuchungsansatz in Fällen, in denen Aussagen zu regionalen Unterschieden in der Kontamination der Umwelt bzw. zu zeitlichen Veränderungen in der Belastungssituation eines Gebietes auf anderer Basis nicht möglich sind, etwa wegen unzureichender Erfassung von Emissionen und Immissionen oder des Fehlens historischen Daten- beziehungsweise Probenmaterials.