Interdisziplinarität in den Umweltwissenschaften - Konzeptionen, Organisation, Erfahrungen

2001

23 S.

zahlr. Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200087454

Im vorliegenden Beitrag wird die Diskussion um Bedingungen interdisziplinärer Umweltforschung auf verschiedenen Ebenen aufgegriffen: Zunächst geht es darum, den allgemeinen Diskurs innerhalb der Umweltwissenschaften im Hinblick auf Interdisziplinarität darzustellen (Kapitel 2). Auf dieser Grundlage werden dann Beispiele interdisziplinärer Konzepte dargestellt und Schwierigkeiten der fachübergreifenden Kooperation und Kommunikation angesprochen. Dabei wird die Frage erörtert, welchen Einfluss die Organisationsstruktur auf interdisziplinär zusammengesetzte Verbundvorhaben hat (Kapitel 3). Insgesamt zeigt sich, dass es eine Reihe von Schwierigkeiten gibt, die in den verschiedenen Projektzusammenhängen immer wieder auftreten: Kommunikationsprobleme zwischen Natur- und Sozialwissenschaften, der Bedarf an erhöhten zeitlichen Ressourcen, die Notwendigkeit einer "starken" Koordinationstätigkeit u.a.m. Gleichzeitig ist erkennbar, dass es, je nach betrachtetem Forschungsgegenstand, spezifische positive und negative Bedingungen gibt, die sich weitestgehend einer Generalisierung entziehen. Aus diesem Grund ist es wohl bisher nicht gelungen, einen schlüssigen "Leitfaden" bzw. eine "Checkliste" für inter- bzw. transdisziplinäre Umweltforschung zu entwerfen und für die Planung von Verbundvorhaben einzusetzen. Auch die Autoren können an dieser Stelle keinen praktikablen Vorschlag unterbreiten. Hierin ist gleichzeitig weiter Forschungsbedarf zu sehen: Die empirische Basis aus der Begleitforschung interdisziplinärer Umweltforschung ist bislang noch zu gering, um hieraus verallgemeinerbare Schlüsse für die Konzeption interdisziplinärer Umweltforschung zu ziehen. Trotz einiger Aktivitäten in jüngster Zeit ist es sinnvoll, diesen Bereich der Wissenschaftsforschung auszubauen. Die Generierung entsprechender Erkenntnisse kann sowohl für die Steuerung von Verbundvorhaben von großem Nutzen sein als auch für die Forschungsförderung.