Standardsignatur
Titel
Von der potenziellen natürlichen Vegetation über die Waldentwicklungstypen zur Wertholzproduktion - Beispiele aus dem Forstamt Karlsbad : Wiederbewaldung von Sturmschadensflächen
Verfasser
Erscheinungsjahr
2001
Seiten
S. 101-109
Illustrationen
2 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200087134
Quelle
Abstract
Aufbauend auf den Erfahrungen mit 90er Sturmflächen sowie dem hohen Vorrat an standortsgerechter Naturverjüngung, den die Betriebsinventur für die Forsteinrichtung 1997 festgestellt hat, geht das Forstamt Karlsbad davon aus, dass die Wiederbewaldung der rund 1000 ha "Lothar". Sturmflächen vorrangig und weitgehend mit vorhandener oder erwarteter Naturverjüngung erfolgt. Bei der Anbauplanung werden die Sturmflächen in einem 1. Schritt den beiden vorherrschenden Waldentwicklungstypen Bergmischwald (Fi Ta Dgl Bu) oder Buchenmischwald (Bu sNb sLb) zugewiesen. In einem 2. Schritt wird die Vollständigkeit der (vorhandenen oder erwarteten) Naturverjüngung angesprochen, als 3. Schritt die meist standörtlich bedingte Gefährdung durch Brombeere. Auf diesen Grundlagen wird entschieden, ob und wie intensiv die Naturverjüngung durch Pflanzung ergänzt werden muss. Eine kurzfristige Durchführung der Pflanzung ist im Buchenmischwald erforderlich, um bald den Bestandesschluss herzustellen als Voraussetzung für eine natürliche Astreinigung und somit jede Qualitätsentwicklung. Diese Ergänzung erfolgt idR mit Fichten. In den dem Bergmischwald zugewiesenen Sturmflächen wird in den nächsten fünf Jahren keine Pflanzung erforderlich - außer auf brombeergefährdeten Standorten. Erst nach etwa fünf Jahren kann bzw. muss in den Nadelbaumbeständen entschieden werden, ob die Naturverjüngung sowie ein solch zeitlich differenziertes Vorgehen machen es möglich, dass die gewaltige Aufgabe der Wiederbewaldung von über 1000 ha Sturmflächen finanziell und personell bewältigt werden können. Die Sturmflächen sollten genutzt werden zur Prüfung, welcher natürlicher Zustand der Vegetation eintritt, wenn die menschliche Wirkung schlagartig aufhört. Das Gedankengebäude einer erdachten potenziellen natürlichen Vegetation könnte so abgelöst werden durch einen Blick auf die seit 2000 jahren eingetetenen Veränderungen der Vegetation.