Wiederbestockung einer Großkahlfläche im Forstamt Weißenhorn auf stark wechselfeuchtem Feinlehm nach einem Gewittersturm 1992 : Wiederbewaldung von Sturmschadensflächen
Nachhaltige Forstwirtschaft bedeutet nicht nur nachhaltige Vorräte. Mindestens genauso wichtig ist es, unseren Nachfahren qualitativ hochwertige Bestände zu hinterlassen, denn nur diese garantieren letztlich hohe Einträge auf die wir Forstleute auch in Zukunft angewiesen sind. Nach meinen Erfahrungen auf extremen Feinlehmstandorten heißt das, Kulturen unter 3.000 Pflanzen pro Hektar laufen Gefahr, diesen Qualitätsstandard nicht erbringen zu können. Die letztendlich billigste Variante ist diejenige, die eine gesicherte Kultur mit ausreichender Anzahl mit Auslesebäumen garantiert. Wegen der hohen Ausfälle durch Frost, Mäuse und Verbiss bedeuten Zahlen darunter nach meinen Erfahrungen teure Nachbesserungen. Aufgrund der klimatischen Extreme auf Großkahlflächen sollte die Kultur durch einen Hilfswald aus Birke, Erle oder Aspe unterstützt werden. Es hat sich bewährt, dort wo der Hilfswald nicht natürlich einfliegt, diesen ein Jahr vor der Hauptkultur anzusäen. Bei Pflanzung des Hilfswaldes können Haupt- und Nebenkultur gleichzeitig erfolgen. Lothar hat uns wieder einige Großkahlflächen beschert. Wir wollen vorhandene Naturverjüngungsansätze aus Fichte mit einbinden. Sie garantieren uns Vornutzungserträge und führen bei späterem Auspflanzen mit Laubholz zur Stufung und besseren Stabilität der Bestände.