- Standardsignatur753
- TitelQuantifizierungsversuch des Vorkommens der Glänzenden Gastameise, Formicoxenus nitidulus (NYL.), bei der Gebirgswaldameise Formica lugubris ZETT. am Muttersbergmassiv (Österreich: Vorarlberg, Lechtaler Alpen)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1997
- SeitenS. 119-132
- Illustrationen17 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200086770
- Quelle
- AbstractDie Glänzende Gastameise (Formicoxenus nitidulus) lebt als Kommensale bei Waldameisen, indem sie sich in den sozialen Nahrunsaustausch ihrer Wirte einschaltet. Die verschiedenen Wirte Formica truncorum, F. rufa, F. polyctena, F. pratensis, F. lugubris, F. aquilonia und F. exsecta besetzen unterschiedliche ökologische Nischen. Die Verbreitung der Gastameise ist daher weiter als die der einzelnen Wirte. Formicoxenus nitidulus kommt vom Trockenrasen bis in den Wald, vom Tiefland bis in das Gebirge und vom nördlichen Mittelmeergebiet bis in den arktischen Norden vor. Bereits lange wird angenommen, daß Formicoxenus nitidulus die höheren und gleichmäßigeren Temperaturen im Wirtsnest nützt. Da dieser für die Waldameisen bei der Thermoregulation eine zentrale Rolle spielt, sollte Formicoxenus nitidulus Wirtsbauten mit einer Konstruktion wählen, die einen entsprechend günstigen Wärmehaushalt gewährleistet. Diese Hypothese wird durch die vorliegende Arbeit gestützt. Im untersuchten Gebiet (Lechtaler Alpen, Vorarlberg, zwischen 1350 m und 1790 m NN) bevorzugt Formicoxenus nitidulus größere und besser geformte Formica lugubris-Nesthügel. In wärmeren Habitaten gibt es keine entsprechenden Hinweise für eine derartige Wirtbaubevorzugung. Offenbar benötigt Formicoxenus nitidulus eine Kombination aus Habitatwärme und mikroklimatischer Wirtsneststabilität, die ausreichende Wärmesummen gewährleisten. Das Vorkommen der Gastameise beeinträchtigt den Wirt nicht, sondern scheint vielmehr einen guten Gesundheitszustand anzuzeigen. Es gibt Hinweise darauf, daß Abwanderung der Gastameisen ein erstes Anzeichen für eine beginnende Verschlechterung der Umweltsituation für die Waldameisen sein könnte.
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