- Standardsignatur11935
- TitelStandnaturschutz - theoretische Positionen und empirische Befunde zur Nutzung und Akzeptanz von Pflegegrün und Wildnatur in der Stadt Halle/Saale : Nutzbarkeit und Attraktivität von Stadtnatur
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 25-36
- Illustrationen5 Abb., 44 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200086399
- Quelle
- AbstractDer Stadtnaturschutz befindet sich in einer kritischen Situation angesichts einer bisher nicht ausreichenden Einbeziehung anthropozentrisch-utilaristischer Naturschutzbegründungen, dem anhaltenden Bedürfnis nach mehr Natur in städtischer Wohnumgebung, der Reduzierung der kommunalen Mittel für Grünpflege und Naturschutz und der weitgehend unbekannten - und häufig auch unberücksichtigten - Aktzeptanz für ein breites Stadtnatur-Spektrum. Empirische Untersuchungen - wie hier in Halle/Saale - können vor allem die Etabilierungschancen für mehr Wildnatur und naturbelassene Bereiche in Städten klären helfen und damit zur Verbesserung der Naturschutzstrategien beitragen. Die Untersuchungen in Halle/Saale zeigten, daß trotz überraschend großer genereller Akzeptanz für Natur und Grün in der Stadt naturbelassene Freiräume nur gering genutzt und akzeptiert werden. Das Potential an Naturangeboten in der Stadt wird bisher nicht annähernd für Naturerfahrung und Erholung genutzt. Es zeigt sich, daß Naturangebote in unterschiedlicher Form im Wohnumfeld geschätzt werden. Den Vorstellungen der Nutzer entspricht die Art und Ausstattung jedoch nicht immer. Für das öffentliche Grün im Wohngebiet bedeutet dies, daß es den (sich auch wandelnden) Bedürfnissen seiner (potentiellen) Nutzer noch besser entsprechen muß. Dies betrifft die Gestaltung und Pflege der vorhandenen Grünflächen ebenso wie die oftmals notwendige Ergänzung wegen zu geringer Flächen oder zu großer Entfernungen. Die generellen Nutzungskonkurrenzen zwischen den ausgeprägten Bedürfnissen von Kindern nach Spielräumen - auch in wenig gestalteter Naturumgebung - und den in der Befragung nachgewiesenen Interessen der erwachsenen Bevölkerung nach kontemplativer Naturwahrnehmung müssen bei der Gestaltung der öffentlichen wohngebietsbezogenen Erholungsräume stärker berücksichtigt werden. Stadtgrünnutzung muß ein Bestandteil des täglichen Lebensablaufs in der Wohnumgebung bleiben bzw. wieder werden. Die ausgeprägten Werthaltungen zu Natur als Erholungs- und Erlebnisraum entsprechen nicht dem tatsächlichen Handeln. Ursachen dafür sind sicher nicht bedürfnisgerechte Naturangebote oder die Verlagerung der Bedürfnisbefriedigung in stadtfernen Räume (Urlaub und Wochenendausflug) durch attraktive Naturangebote und große persönliche Mobilität (Pkw) (Breuste, J. & Breuste, I. 1995).
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