Behandlung junger Kiefernbestaende mit Pflegerueckstaenden - ein Durchforstungs-Modell in Niedersachsen. : Behandlung junger Waldbestaende. IUFRO-Proceedings

1989

S. 186-192

1 Tab., 4 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200086099

Viele der waehrend der 30er- und 40erJahre in der Lueneburger Heide angelegten Kiefernbestaende wurden nicht genuegend gepflegt, weil der Grubenholzbedarf zurueckging, die Aufarbeitung von Kiefernschichtholz unrentabel wurde und nach den Orkanschaeden vom Jahr 1972 nicht genuegend Arbeitskraefte zur Verfuegung standen. Um die Pflegerueckstaende beschleunigt aufzuarbeiten, wurde im Jahr 1976 ein Durchforstungsmodell in einem Kiefernstangenholz angelegt. Das Modell diente den Forstbeamten als Beispiel fuer die Auszeichung und Aufarbeitung der Rueckstaende aus Laeuterung, Feinerschliessung und erster Durchforstung in einem Arbeitsgang. Dabei sollten durch starke Eingriffe staerkere Holzsortimente als bei frueher ueblichen Durchforstungen erzielt werden. Nach dem Aufhieb von Rueckegassen wurden herrschende Kiefern mit den besten Stamm- und Kronenformen als verbleibender Bestand markiert, aber wegen des moeglichen vorzeitigen Ausscheidens oder Umsetzens nicht als staendige "Zukunftsstaemme" bestimmt. Die schaerfsten Bedraenger der Auslesebaeume wurden ebenso wie der gesamte Zwischen- und Unterstand entnommen. Dadurch verringerte sich die Stammzahl auf 32 % der Ausgangsstammzahl, bei weiteren 2 Durchforstungen nach jeweils 5 Jahren auf 21 % und 13 %, sodass zuletzt weniger als die Haelfte der Ertragstafel-Stammzahl vorhanden war. In der 10jaehrigen Beobachtungsdauer wuchs der mittlere Durchmesser um 11,5 cm und der Massenzuwachs war fast dreimal so gross wie nach der Ertragstafel fuer starke Durchforstung. Der 39jaehrige Bestand war geschlossen und die Kiefernkronen waren teilweise halb so lang wie ihre Hoehe, sodass die Bestandessicherheit gewaehrleistet war.