Standardsignatur
Titel
Dynamik der Stammmorphologie : Ansätze zur Quantifizierung und Modellierung der Assimilatallokation : 12. [Zwölfte] Tagung : Herbstkolloquium
Verfasser
Erscheinungsjahr
2000
Seiten
S. 7-26
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200085743
Quelle
Abstract
Ziel dieser Arbeit ist es, Hypothesen zur Steuerung des sekundären Dickenwachstums zu überprüfen, wobei zwischen mechanischen, hydraulisch orientierten und die Assimilatproduktion betreffenden Ansätzen unterschieden wird. Zu diesem Zweck erfolgten an mehreren, 64jährigen Douglasien sehr detaillierte, räumlich differenzierende Zuwachs-, Stamm-, Ast- und Nadelmassenanalysen. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die mechanische Beanspruchung der Kambialzellen infolge Biegung des Stammes durch wind von zentraler Bedeutung für das Durchmesserwachstum ist. Simulationen für eine mit elasto-mechanischen Modellen rekonstruierte Douglasie zeigen für eine angenommene typische Belastungssituation, daß Spannungen und Dehnungen an der Sammoberfläche in Abhängigkeit von der Höhe variieren, was bedeutet, daß die "Constant-Stress-Theorie" nicht gültig ist. Der durch den Durchmesserzuwachs erfolgte Spannungsabbau ist nicht in allen Stammbereichen proportional zu den berechneten Ausgangsspannungen, so daß sog. "spannungsgesteuertes adaptives Wachstum" nicht als allgemeingültiges Prinzip angesehen werden kann. Die Annahme der Pipe-Modell-Theorie, daß das Verhältnis von leitender Stammquerschnittsfläche zur jeweils oberhalb befindlichen Nadelmasse konstant bleibt, kann nicht bestätigt werden, da dieses Verhältnis insbesondere im Kronenbereich mit zunehmender Höhe exponentiell ansteigt. Zusammenhänge zwischen der räumlichen Nadelmassenverteilung (und damit auch der Phloembeladung des Stammes mit Assimilaten) und der räumlichen Verteilung des Zuwachses entlang des Stammes scheinen zu bestehen, jedoch zeigen die gefundenen Beziehungen kein einheitliches Bild. Eine Überlagerung der Effekte aller drei, die Zellteilung beeinflussenden Faktoren scheint sehr wahrscheinlich. Vermutet wird eine allgemeine Dominanz des spannungs- bzw. dehnungsgesteuerten adaptiven Wachstums, wobei aber möglicherweise im Kronenbereich die Berücksichtigung besonderer Erfordernisse der Wasserversorgung in den Vordergrund treten.