Cadmiumbelastung von Feldhasen (Lepus europaeus PALLAS) in landwirtschaftlich genutzten Gebieten des südlichen Niederrheins

1999

S. 187-195

10 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200085485

Im Rahmen eines Biomonitorings wurden 1996/97 Nieren und Muskulatur von 87 Feldhasen (Lepus europaeus) aus dem am linken, südlichen Niederrhein gelegenen Kreis Heinsberg auf Cadmium untersucht. Dabei ergab sich eine geringe Belastung für die Muskulatur, so daß der Verzehr von Hasenfleisch als unbedenklich angesehen werden kann. Die Nieren waren deutlich höher belastet, doch konnten anhand der Ergebnisse keine derzeit aktiven Emissionsquellen zugeordnet werden. Der Zusammenhang zwischen hohen Cadmiumwerten und zunehmendem Alter sowie Gewicht wurde bestätigt. Eine höhere Akkumulation von Cadmium in Calciummangelzuständen bei Häsinnen kann aus den Untersuchungsergebnissen abgeleitet werden. Feldhasen aus überwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen weisen niedrigere Akkumulationsraten auf als Feldhasen aus Wäldern. Die Nahrungsaufnahme in der unmittelbaren Nähe von Autobahnen trägt zu einer weiteren Erhöhung der Cadmiumbelastung bei, von der auch die Muskulatur betroffen sein kann. 52 Feldhasen aus dem benachbarten Kreis Viersen, erlegt 1993-1994, zeigten in Muskultur, Leber und Niere eine vergleichbare Cadmiumbelastung. Ein Vergleich mit Daten aus anderen Gebieten Nordrhein-Westfalens und anderen Bundesländern belegt, dass die ermittelten CadmiumgehaLte in Muskulatur und Nieren von Feldhasen des südlichen Niederrheins eine für diese Ökostruktur durchschnittliche Gesamtbelastung aufweisen.