Standardsignatur
Titel
Lebensraumzerschneidung durch Verkehrsinfrastruktur und Erhaltung von Mobilitäts-Achsen für Wildtiere in der Kulturlandschaft : Strukturwandel in Berggebieten. Auswirkungen auf die Schalenwildbewirtschaftung
Verfasser
Erscheinungsjahr
2001
Seiten
S. 21-32
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200085375
Quelle
Abstract
Eine ausreichende Durchlässigkeit der übergeordneten linearen Vekehrsinfrastruktur (Richtwerte für Brückengrößen werden angegeben, siehe Abschnitt 3.4) sowie ein jeweils beiderseits guter Anschluss an traditionelle Mobilitäts-Achsen des wildes sind die wichtigsten Voraussetzungen zur Erhaltung und Verbesserung des Landschaftspotenzials für großräumigen Wildwechsel. Diese Voraussetzungen werden in Österreich zwar in einigen waldreicheren Berggebieten gut, in zahlreichen anderen Regionen aber nur unzureichend erfüllt (siehe Bild). Die Wahrscheinlichkeit, dass Querungsmöglichkeiten (Brücken, Tunnel) vom wild aufgefunden werden, hängt stark von der Verteilung von Leitstrukturen und somit von der Waldverteilung sowie von der landwirtschaftlichen Nutzung im Umfeld solcher Querungsmöglichkeiten ab, wie anhand von drei Tälern des Alpenraumes deutlich gemacht wird (Abschnitt 4.6). Als wichtige Maßnahmen für "Mangelstrecken" lassen sich ableiten: Verbesserung der Querbarkeit übergeordneter Verkehrsträger mit hoher Verkehrsfrequenz oder wilddichter Zäunung durch Nachrüstung mit wildspezifischen Querungshilfen (Grünbrücken oder Wildunterführungen in Ergänzung zu vorhandenen Tunnel und Brücken: detaillierte Hinweise werden im Schlussbericht der Studie enthalten sein). Weiters raumplanerische Absicherung ausreichend breiter unbesiedelter Zonen zwischen bebauten Gebieten im Umfeld solcher Querungsmöglichkeiten. Und schließlich Erhaltung bzw. Schaffung von deckungsgünstigen Leitstrukturen beiderseits von Querungsmöglichkeiten (z.B. quer zum Talboden bzw. als Verbindung zwischen getrennten Waldgebieten, jeweils in wildökologisch geeigneten und noch möglichst störungsarmen Zonen). Dies erfordert lokal, regional und international eine stark verbesserte Kooperation zwischen Verkehrsplanung, Raumordnung, Jagd, Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz und Wissenschaft. Eine wichtige europäische Plattform im Internet (http://www.iene.org) erleichtert den Informations- und Erfahrungsaustausch.