Standardsignatur
Titel
Charakterisierung des Gesundheitsstatus von Rehen (Capreolus capreolus) in Gebieten mit hoher Schadstoffbelastung (Cadmium, Blei und PCB) im Vergleich zu gering belasteten Gebieten - I. Mitteilung: Immunologische Befunde
Verfasser
Erscheinungsjahr
2001
Seiten
S. 125-144
Illustrationen
66 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200085293
Quelle
Abstract
Ziel der Arbeit war es zu prüfen, ob eine hohe Schwermetallbelastung (Cd, Pb) und bei ausgewählten Individuen eine hohe Belastung mit Organohalogenverbindungen (PCB) eine Veränderung von ausgewählten Parametern des Gesundheitsstatus (Immunstatus, Virusexposition) bei freilebenden Rehen bedingt. Hierzu wurden extrem belastete Gebiete (Regionen im Raum Bitterfeld [B] und Harz [H] und nahezu unbelastete Gebiete (Areale in Mecklenburg-Vorpommern [MVP] und Schleswig-Holstein [SH] gegenübergestellt. Freilebende, ortstreue Tierarten, wie z.B. das Reh, eignen sich besonders gut als Bioindikatoren. Ihre Belastungswerte reflektieren die lokal bedingte Kontamination ihres Nahrungs- und Wasservorrats sowie den Kumulationsumfang persistenter Verbindungen innerhalb der Nahrungskette. Insgesamt konnte eine positive Korrelation zwischen den belasteten Gebieten und einer überdurchschnittlichen Cd-Belastung in allen Altersstufen der Rehe festgestellt werden. Hinsichtlich der Bleibelastung sind bei den adulten Rehen nur signifikante Unterschiede zwischen jenen im Harz im Vergleich zu SH, MVP und B festzustellen. Die nachgewiesenen Konzentrationen von Organochlorverbindungen sind als gering einzustufen und zeigen, dass die aktuelle Belastung der Rehe mit PCB niedrig ist. Es ist zu erkennen, dass regionale Unterschiede in den unspezifischen immunologischen Parametern auftreten. Diese waren jedoch nicht von der Cd-Belastung abhängig. Darüber hinaus lässt sich feststellen, dass die spezifische Immunantwort gegen verschiedene virale Erreger nach den vorliegenden Untersuchungen vermutlich nicht durch eine erhöhte Cd-Belastung beeinflusst wird. Dies entspricht vielen Angaben aus der Literatur. Es ist somit festzustellen, dass die mit Cd belasteten Rehe im Prinzip nicht in ihrer Gesundheit eingeschränkt sind, wenn man die hier aufgeführten Parameter berücksichtigt. dies lässt sich möglicherweise dadurch erklären, dass die Lebensdauer der Rehe in der Regel zu kurz ist, um einen ausgeprägten chronischen Effekt der Schwermetallbelastung auf die vorliegenden Parameter des Gesundheitsstatus hervorrufen zu können.