Standardsignatur
Titel
Untersuchungen zur reproduktiven Fitness lebender weiblicher Feldhasen aus unterschiedlichen Habitaten
Verfasser
Erscheinungsjahr
2001
Seiten
S. 92-99
Illustrationen
9 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200085285
Quelle
Abstract
Insgesamt wurden 114 lebende, weibliche Hasen aus 15 unterschiedlichen Regionen Nordrehin-Westfalens gefangen, immobilisiert und ihre reproduktive Fitness untersucht. Dazu wurden morphometrische, sonographische und endokrinologische Methoden angewandt. Der Untersuchungszeitraum schloss die Perioden hoher (April 1998 und 1999) und abnehmender sexueller Aktivität (Juli 1999) ein. Der saisonale Einfluss ist zwar erkennbar, doch bei keinem der Tiere gab es Hinweise auf pathologische Veränderungen der Keimdrüsen und des Genitaltraktes. Die hohe Trächtigkeitsrate (69,8 %), sowie die durchschnittliche Anzahl der Foeten pro trächtiger Häsin (n = 2,02 +/- 0,1) und der gute Zustand der Foeten (sonographischer Nachweis der körperlichen Integrität und Vitalität) sprechen eindeutig gegen irgendeine Beeinträchtigung der reproduktiven Fitness. Die meisten der nicht-tragenden Tiere war laktierend (19,8 %) und somit ebenfalls am Forstpflanzungsgeschehen beteiligt. Bei der geringen Anzahl der Tiere, die weder trächtig noch laktierend waren (10,4 %), konnte jedoch anhand der sonographisch dargestellten Funktionskörper im Ovar (Follikel, Gelbkörper) sowie der gemessenen Hormonwerte im Blutplasma (15,3 +/- 3,56 ng/ml Progesteron, 3,21 +/- 0,02 ng/ml Östrogen) eine normale Zyklusaktivität nachgewiesen werden. Der Vergleich der Fruchtbarkeitsparameter von Tieren aus unterschiedlichen Fanggebieten ergab bisher keine Beziehung zu den Habitaten mit hoher bzw. geringer Besatzdichte. Der Einfluss dieser Parameter sollte in weitgehenden Untersuchungen mit größeren Tierzahlen überprüft werden. Insgesamt weisen die Resultate darauf hin, dass die Ursachen für den Rückgang der Hasenpopulationen eher in einer erhöhten Mortailitätsrate als in der verringerten Reproduktionsfähigkeit zu suchen ist.