Messungen der nassen Freilanddeposition an alpinen Hoehenprofilen : Stoffeintraege aus der Atmosphaere und Waldbodenbelastung in den Laendern von ARGE ALP und ALPEN-ADRIA
Nasse Freilanddepositionen koennen zur Gesamtstressbelastung von Waldoekosystemen beitragen. Ihr Anteil an der Gesamtdeposition kann je nach Untersuchungsgebiet bzw. Seehoehe in weiten Grenzen schwanken. Zur naeheren Untersuchung wurden die Hoehenabhaengigkeiten der Ionenkonzentrationen und - eintraege an zwei alpinen Hoehenprofilen (Zillertal/Tirol und Lavanttal/Kaernten; Bulk-Messungen) untersucht und mit den Ergebnissen von zwei bayerischen Hoehenprofilen (Loisachtal und Bad Reichenhall; Wetonly- Probenahmen) sowie zwei Stationen im Bereich von Leifers/Suedtirol (Wet only- Probenahmen) fuer den gemeinsamen Messzeitraum 1985-1988 verglichen. Die Hoehenabhaengigkeit der mittleren Ionenkonzentrationen und Elementeintraege war an den Hoehenprofilen im Zillertal und im Lavanttal aehnlich: Abnahme der Ionenkonzentrationen mit der Seehoehe /Ausnahme: zunehmende Protonenkonzentrationen) und Zunahme der Protoneneintraege mit der Seehoehe bei nicht ausgepraegten Verlaeufen der Schwefel- und Stickstoffeintraege. Die Hoehenverlaeufe der unten angefuehrten Parameter an den Vergleichsprofilen Loisachtal und Bad Reichenhall unterschieden sich jedoch von jenen uebrigen Stationen. Die mittleren mengengewichteten Konzentrationen lagen in folgenden Bereichen: 5-25 mg H/l(pH:4,6-5,3), 0,5-2 mg SO4-S/l, 0,25-0,6 mg NO3-N/l, 0,25-0,8 mg NH4-N/l. die mittleren jaehrlichen Eintraege lagen zwischen 0,05-0,32 kg S/ha.a, 7-15 kg S/ha.a, 7- 17,5 kg N/ha.a. Der Vergleich der errechneten mittleren Eintraege durch nasse Protonen-, Schwefel- und Stickstoffdepositionen mit den Critical-Loads- Werten der UN-ECE (1988) ergab, dass empfindliche alpine Waldoekosystem, auch wenn sie mit Luftschadstoffen wenig belastet sind, bereits durch nasse Depositionen gefaehrdet sein koennten. Fuer praezise Aussagen ueber die Gefaehrdung eines bestimmten Standortes durch nasse Depositionen sind allerdings zahlreiche Informationen ueber den Standort (v.a. den Boden) erforderlich. Als erster Ansatz zur Einschaetzung der moeglichen Gefaehrdung von Waldboeden durch aktuelle nasse Protonendepositionen wurde versucht, Untersuchungsparameter der Oesterreichischen Waldboden-Zustandsinventur heranzuziehen.
425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden)) 111.78--015.3 (Besondere Arten des Niederschlags. Chemisch) [436] (Österreich) [430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)