Forstpolitische Befragungsforschung und Verwertungszusammenhang : Angst vor dem politischen Nutzen

2001

S. 133-160

41 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200084788

Im sozialwissenschaftlichen Kontext der forstpolitischen Befragungsforschung wird der Verwertungszusammenhang auf die Position von Heeg (1973 a, b, c) zur Wertfreiheit von Wissenschaft bezogen (Kapitel 1). Eine Synopse zum Begriff "Verwertungszusammenhang" erfaßt methodologische Aussagen zur Funktion der "Anwendung" von Ergebnissen der empirischen Sozialforschung (Kapitel 2). Auf dieser Basis werden Besonderheiten zum Verwertungszusammenhang forstpolitikwissenschaftlicher Befragungsforschung unter der leitenden These exploriert: Wenn im Forschungsprozeß einer forstpolitikwissenschaftlichen Befragung die Verwertung von Forschungsergebnissen implizit oder explizit vorgesehen ist, so hat dies Wirkungen auf den Forschungsprozeß selbst. Die Annahme dieses Zusammenhanges korrespondiert mit der Annahme der Tugendthese von Heeg (1973b), wonach forstliche Forscher praktisch problemlösende Erwartungen an ihre Forschungsergebnisse stellen. Die Wechselwirkungen zwischen einem solchen Verwertungszusammenhang und dem Entdeckungs- bzw. Begründungszusammenhang im Forschungsprozeß werden betrachtet und in Weiterentwicklung der Tugendthese als Formen der "Nähe zum Forschungsfeld" beschreiben sowie anhand ausgewählter Beispiele forstlicher Befragungsforschung illustriert. Dabei kommen Kriterien zur methodologischen Selbstkontrolle des Verwertungszusammenhanges mit gegenstandsbezogener, theoretischer, methodischer und organisatorischer Dimension nach Atteslander (1993) und Friedrichs (1990) zur Anwendung (Kapitel 3). Abschließend werden die Formen der "Nähe zum Forschungsfeld" kritisch diskutiert und erste Schlüsse zur Implementation der Methodologie der empirischen Sozialforschung im forstpolitischen Forschungsfeld gezogen (Kapitel 4).