- Standardsignatur13624
- TitelAuswirkungen einer Hochwasserkatastrophe auf die Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) im NSG Rheindelta-Rheinspitz (Gaißau, Vorarlberg, Österreich)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 171-214
- Illustrationen21 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200084721
- Quelle
- AbstractDie Auswirkungen eines mehr als zweimonatigen Hochwasserereignisses von Ende Mai bis Ende Juli/Anfang August 1999 auf die Schmetterlingsfauna des NSG Rheindelta-Rheinspitz (Vorarlberg, Österreich) wurden untersucht. Eine Inventarisierung der Artenbestände während der Vegetationsperiode 2000 erbrachte gegenüber dem Jahr 1992 bei vergleichbarer Methodik einen Rückgang der Artendiversität von 512 auf 351 Arten (- 32 %). Bei den überlebenden Schmetterlingen war ein massiver Rückgang der Abundanzen zu vermerken und häufigere Arten mit mehr als 6 registrierten Exemplaren sanken von 144 (28 % des Artenspektrums 1992) auf 69 (20 % des Artenspektrums 2000) Arten. Die verarmte Schmetterlingsfauna weist noch immer bedeutende Faunenelemente auf, wie u.a. durch den Nachweis von 5 Landesneufunden dokumentiert wird: Stigmella samiatella, Caryocolum huebneri, Phtheochroa sodaliana, Paramesia gnomana und Pammene argyrana. Detailanalysen der Artenbestände ergeben in Abhängigkeiten vom jeweiligen Ökotyp signifikante Differenzen. Mesophile Waldarten hatten Diversitätsrückgänge von 230 auf 183 Taxa zu verzeichnen, mesophile Übergangsbereichsarten von 79 auf 53 Arten. Dramatische Einbrüche waren hingegen bei den Offenlandarten zu verzeichnen: mesophile Artengarinturen gingen von 81 auf 39 zurück, hygrophile von 87 auf 44, also jeweils ein Artenschwund um ca. die Hälfte. Ubiquitäre Arten waren bezüglich Artendiversität kaum hochwasserbeeinflußt. Besonders dramatisch war der Artenschwund bei den landesweit gefährdeten Arten der Roten Liste. Stark gefährdete Schmetterlinge gingen von 54 auf 24, vom Aussterben bedrohte sogar von 18 auf 6 Arten zurück. Der generelle Artendiversitätsschwund wird bei allen Ökotypen durch Abundanzrückgänge untermauert, die wiederum verstärkt Rote Liste-Arten betreffen. Die unterschiedlichen Hochwasserauswirkungen auf einzelne Arten können im wesentlichen durch autökologische Faktoren wie Substratabhängigkeit und Phänologie erklärt werden. Arten des Auwaldes hatten durch Fraßpflanzenverfügbarkeit deutlich bessere Überlebenschancen als jene der Streuwiesen/Röhrichte. In letzteren Biotopen konnten insbesonders Arten mit endophager oder semiaquatischer Lebensweise persistieren. Wiederbesiedlungsmöglichkeiten werden auf Grund von Habitatfragmentierung außerhalb des Hochwasserdammes als mäßig eingestuft, wenige Arten dürften sorgar landesweit ausgestorben sein.
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