- Standardsignatur13624
- TitelDie Kleinsäuger im Naturwaldreservat Gadental, Großes Walsertal: Teil 1 - Spitzmäuse, Wühlmäuse und Schläfer (Insectivora, Rodentia)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 135-170
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200084719
- Quelle
- AbstractIm Sommer 1999 wurden die Kleinsäugergemeinschaften des Naturwaldreservates Gadental (Großes Walsertal, Nördliche Kalkalpen) in Vorarlberg untersucht. Gegenstand der Untersuchung waren sowohl gezielte faunistische Erhebungen, als auch die Biologie und Ökologie der einzelnen Arten sowie Organisation und Struktur der Kleinsäugergemeinschaft. Das Untersuchungsgebiet reichte von Bad Rothenbrunnen (1010 m ü.M.) bis zur Alpe Gaden (1330 m ü.M.), wobei sich insgesamt 18 Probeflächen auf die wesentlichen Lebenraumtypen des Gebietes verteilten. Der Schwerpunkt der Untersuchung lag in den Waldformationen (überwiegend Fichten-Tannen-Buchenwälder unterschiedlicher Ausprägung), zusätzliche Standorte wie Gebüschformationen, Ökotonbereiche, Offene sowie Anthropogene Standorte wurden mit geringerer Intensität befangen. Die beiden fünftägigen Fangaktionen fanden im Juli und Oktober statt, wobei Sherman-Lebendfallen verwendet wurden. Insgesamt wurden im Untersuchungsgebiet 170 Individuen gefangen, die acht Kleinsäugerarten zugeordnet werden konnten. Aus der Ordnung der Insektenfresser (Insectivora) gelang nur der Nachweis der Waldspitzmaus (Sorex araneus), die jedoch im Großteil der Probeflächen anzutreffen war. Die Familie der Schläfer (Gliridae) aus der Ordnung der Nagetiere (Rodentia) war durch sieben Individuen des Gartenschläfers (Eliomys quercinus) vertreten. Diese konnten einerseits in einem Mischwald, andererseits an einer Jagdhütte gefangen werden. Die artenreichste Familie der Nagetiere waren mit 68 Individuen aus vier Arten die Wühlmäuse (Arvicolidae). Die Rötelmaus (Clethrionomys glareolus) stellte 34 % der Gesamtfänge und dominierte in allen Waldprobeflächen. An des Offenen und Anthropogenen Standorten wurden sieben Erdmäuse (Microtus agrestis) festgestellt. Kurzohrmaus (Pitymys subterraneus) und Schneemaus (Chionomys nivalis) wurden mit zwei bzw. einem Individuum nachgewiesen. Die Ergebnisse der Gattung Apodermus werden im 2. Teil publiziert, Jerabek et. al. (in Vorb.). Die Kleinsäugergemeinschaften der untersuchten Lebenraumtypen unterschieden sich sowohl hinsichtlich der Arten- als auch der Individuenzahlen. Während die Wald- und Ökotonbereiche im Allgemeinen sowohl arten- als auch individuenreich waren, konnten in Gebüschformationen und an den Offenen Standorten nur wenige Arten nachgewiesen werden. An den Anthropogenen Standorten wurden vier Arten gefangen. Das Naturwaldreservat Gadental bietet aufgrund seiner Größe und Vielfalt an Biotoptypen Lebensraum für eine Vielzahl von Kleinsäugerarten, wobei sich die Artenzusammensetzung jedoch nicht wesentlich von jenen in anderen Wäldern mit vergleichbarem Habitatangebot unterscheidet. Bemerkenswert war allerdings der im Rahmen der Untersuchung festgestellte hohe Anteil an Waldspitzmäusen sowie das Vorkommen des Gartenschläfers.
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