Die Muffelwildpopulation der nordoestlichen Vorderrhoen ist eine der letzten noch existierenden der fuenf in den dreissiger Jahren unseres Jahrhunderts in Suedwestthueringen begruendeten Wildbestaende. Sie wird mit der derzeit ca. 100 Stueck auf rund 3000ha Lebensraum als stabile Population betrachtet, fuer deren Stabilitaet sowohl moegliche nachwirkende "Gruendereffekte" aufgrund zweier genetischer "Nadeloehre" 1935 und 1953 verantwortlich gemacht werden koennen, ohne andererseits das Vermoegen dieser Population ausschliessen zu koennen, eine angepasste mittlere Wilddichte ueber Jahre einzuhalten. Das Muffelwild der thueringischen Rhoen wird nicht nur als attraktives und aeusserst schwer zu bejagendes Schalenwild, sondern gleichermassen auch als ein durch den Menschen eingebrachtes Kulturgut und interessantes wildbiologisches Forschungsobjekt betrachtet. Die Bewirtschaftung einer stabilen Muffelwildpopulation sollte vor allem vom Erkennen und Beeinflussen populationsbeguenstigender Sozial- u. Altersstrukturen ausgehen. Seit Maerz 1995 besteht die Muffelwildhegegemeinschaft "Vorderrhoen", der fuer die kuenftige Bewirtschaftung dieser Schalenwildart verantwortungsvolle Aufgaben gestellt sind.