Die Beobachtungen von Schalenerkrankungen in 6 Muffelwildvorkommen in einem hessischen Landkreis ueber einen Zeitraum von 8 Jahren werden geschildert. Die Befunde ergaben fuer 3 Vorkommen ein stark zunehmendes Auftreten genetisch bedingter Klauenhornhyperplasie (Auswachsen der Schalen). Die tierschutzrechtlichen und jagdlichen Konsequenzen dieser Erkrankung werden diskutiert. Das Erscheinungsbild der Klauenhornhyperplasie wird beschrieben und mit anderen Klauenerkrankungen verglichen. Das wiederholte Einfangen der Tiere und das Behandeln der Klauen wie bei Hausschafen wird abgelehnt. Der Abschuss der erkennbar kranken Stuecke erbrachte keine Besserung des Zustandes. Der derzeitige Zustand des Muffelwildes in den Vorkommen wird beschrieben. Als Konsequenz der Untersuchungen wird eine sorgfaeltige Beobachtung des Wildes und ein Management, das Folgen der Inzucht entgegenwirkt, besonders fuer kleinere, isolierte Vorkommen gefordert.