Waldbau-Grundlagen eines Schutzwaldsanierungskonzeptes fuer die Wiener Quellen-Schutzwälder im Rax- und Schneeberggebiet : Kopie des Titelblattes; Zusammenfassung : Dissertation / Erfassungsblatt

Wien

1989

295 S.

168 Abb., 149 Tab., 55 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200084354

Stabile, artenreiche Quellenschutzwaelder sollen die nachhaltige, gleichmaessige Trinkwasserversorgung der Stadt Wien aus dem Rax-, Schneeberg- und Hochschwabgebiet sicherstellen. Auf Grosskahlschlaegen des vergangenenen Jahrhunderts entstanden im Rax- und Schneebergebiet ungepflegte, labile Folgebestaende. Nach einem langjaehrigen Bewirtschaftungsverbot wurde mit beginnender Aufschliessung zur Aufarbeitung von Katastrophenwindwuerfen ab dem Jahr 1975 eine intensivere Pflege moeglich. Im Auftrag der MA 49 werden am Waldbauinstitut der Univ. f. Bodenkultur Wien fuer die Quellenschutzwaelder der Stadt Wien Schutzwaldsanierungsgrundlagen zur Sicherung der Schutzfunktionen erarbeitet. nach der Kronenbeurteilung an herrschenden Fichten (Tannen, Kiefern) sind im Bergmischwald derzeit 25 % und im subalpinen Fichtenwald 15 % des Vorrtes durch Immisssioneen mittel bis stark verlichtet. Unterlassene Bestandespflege und der fruehere Kahlschlagbetrieb hat zu strukturell labilen Reinbestaenden gefuehrt. Untragbare Verbisschaeden sowie flaechenweise Schaelung gefaehrden Stabilitaet und Vitalitaet, fuehren zum Qualitaetsabfall und vereiteln eine zielorientierte Schutzwaldpflege. Durch Ueberbetonung der Jagd werden insbesondere die juengeren Bestaende stark durch Wild geschaedigt. Die Verjuengung von rueckgaengigen Schutzwaeldern mittels kleinflachiger Waldbauverfahren und hohem Naturverjuengungsanteil ist bei derzeitigem Verbiss ausgeschlossen. Eine Wiederherstellung bzw. Siherung der Waldfunktionen ist nur durch umfassenden Waldschutz und eine neuorientierte Schutzwaldpflege moeglich: - Sofortige Schaffung waldbaulich tragbarer Wildschaeden im gesamten Schutzwaldbereich. Der Jagdbetrieb ist den Zielen der Schutzwaldpflege unterzuordnen. Einhaltung des Forstgesetzes zum Schutz des Waldes. Bestandesindividuelle (Struktur, Entwicklungsstadium, Tendenz, Schaeden, Schutzfunktion, Pflegeziel) Jungwald-Pflege insbesondere bei ausgedehnten Windwurfaufforstungen und Schaelbestaenden zur Stabilisierung flachiger Problembestaende und rechtzeitigen, kleinflaechigen Umwandlung sich aufloesender Bestaende. Umstellung des Kahlschlagbetriebes auf femel- bis saumfemelartige, laengerfristige Verjuengung mit einem moeglichst hohen Naturverjuengungsanteil zur Begruendung von ungleichaltrigen, stufigen Mischbestaenden (=Bestockungsziel). Forstliche Planung, Kontrolle und Prognose erfordern eine computergestuetzte, methodisch modernisierte Forsteinrichtung: Schutzwaldinventur zur Erhebung waldbaulich notwendiger Bestandes-, Standorts- sowie Baumarten. Spezielle Jungwaldinventuren in 5- Jahres-Inervallen bei Flalechenverjuengungen zur Ueberwachung des waldbaulich wichtigsten Entwicklungsstadiums (Verjuengungsziele). Einrichtung permanenter Stichprobenflaechen zur messbaren Erfassung von Waldzustandsveraenderungen durch Wachstum und Pflege. Intensivierung der Oeffentlichkeits ...