Die Vitalität und Keimfähigkeit der oosporen sowie die phaenotypische Variation bei Isolaten aus Zoosporen und Hyphenspitzen wurden beim Standardtyp und bei natürlich vorkommenden Varianten der Phythophthora-Hybriden, die an Alnus vorkommen, untersucht. Die Vitalität der Oosporen des Standardhybriden, ermittelt mit der Tetrazoliumbromid-Färbung, war niedrig (= 31-36%). Bei über 4000 Oosporen konnte keine Keimung beobachtet werden, obwohl in den Kontrollen Phytophthora cactorum, Phythophthora citricola und Phythophthora cambivora keimten. Dies bestätigt die bekannten Meiosestörungen bei diesen Hybriden. Die durchschnittliche Vitalität der oosporen war bei den natürlich vorkommenden Varianten signifikant unterschiedlich (p < 0.001) und reichten von = 24 % in der englischen Variante bis zu = 75 % in der holländischen Variante. Auch hier wurde keine Oosporenkeimung beobachtet. Subkulturen aus Zoosporen und Hyphenspitzen des Standardhybriden sowie der schwedischen und holländischen Varianten ähnelten phänotypisch der Ausgangskultur. Subkulturen der deutschen und der englischen Varianten unterschieden sich jedoch häufig von der Ausgangkultu. Die Subkulturen der englischen Variante variierten sehr stark und kontinuierlich in ihrer Kulturmorphologie, der Wachtumsrate, der Temperaturabhängigkeit des Wachstums und in ihrer Fertilität. Diese Ergebnisse widersprechen der Hypothese, dass die natürlich vorkommenden Phytophthora-Varianten Produkte eines genetischen Zusammenbruchs des Standardhybriden sind. Trotzdem kann diese Möglichkeit aber nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die geringe Vitalität der Oosporen deutet darauf hin, dass die Erlen-Phytophthoras unter natürlichen Bedingungen vorwiegend mit Hilfe ihrers Myzels und die Zoosporen überleben.