- Standardsignatur4354
- TitelGrenzen und Grenzmale im Wald
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 249-255
- Illustrationen26 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200083573
- Quelle
- AbstractGrenzen und Grenzmale spielten bei der Festlegung der Teritorien, der Gemarkungen, des Eigentums und der Weide-, Mast- und Jagdbezirke immer eine wichtige Rolle. Sie wurden zunächst durch natürliche Landmarken, wie Wasserläufe, Bäume, Findlinge, Berge, Moore etc. bestimmt. Später erlangten künstliche Grenzmale wie Hügel, Gräben, Wälle, Pfähle, hölzerne Kreuze und Steine Bedeutung. Grenzbeschreibungen und regelmäßige Grenzbegehungen und -besichtigungen dienten der Grenzsicherung. Auf Karten wurde der Grenzverlauf z.T. sogar mit den Grenzmalen eingezeichnet. Besonders im 18. Jh. macht die Vermessungstechnik große Fortschritte, und es entstanden genauere Forstkarten, die als Grundlage für die Forsteinrichtung dienten und damit eine Schlageinteilung, Betriebspläne und ein Einteilungsnetz ermöglichten. Die Genauigkeit wurde durch die Landesaufnahme mit Hilfe neuer Meßmethoden und Geräte laufend verbessert, so dass die alten Handzeichnungen, bei denen die Flächengröße durch Schrittmessung ermittelt wurde, immer mehr durch bessere Karten ersetzt werden konnten. Die vielen Grenzstreitigkeiten gingen mit der Kennzeichnung der Grenzen durch dauerhafte Steine und genauere Grenzkarten zurück. Besonders eindrucksvolle Grenzlinien sind die Landwehren, die meist aus dem 14. und 15. Jh. stammen. Sie sind zusammen mit den behauenen und mit verschiedenen Zeichen versehenen Grenzsteinen wichtige Zeugen der Vergangenheit. Im 19. Jh. lösten die Verkoppelung, die Aufteilung der Gemeinheit und die Ablösung der Berechtigungen eine Flut von Vermessungen und Abmarkungen aus. Im Wald entstand ein rechtwinkeliges Schneisennetz mit 10 bis 30 ha großen Wirtschaftfiguren, die durch Abteilungssteine gekennzeichnet waren. Besonders viele Grenzmale haben sich in den Wäldern erhalten, die im Laufe der Jahrhunderte weniger von den großen Veränderungen der Landschaft berührt wurden. Vor allem im 19. und 20. Jh. haben Verkoppelung und Flurbereinigung viele Zeugen aus alter Zeit vernichtet. Um so wichtiger ist es, die noch vorhandenen Kulturdenmale für die Nachwelt zu erhalten.
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- Klassifikation
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