1. Die Variabilität des Wertes des Nadelquozienten (NQ) in dem Baumkronenraum der Fichte richtet sich nach gewissen Regeln. Der Grund dieser Gesetzmässigkeit beruht auf den endogenen Faktoren (Morphogenesis der Baumkrone, Alter des Baumes, erbliche Eigenschaften der Art) und äusserlichen Bedingungen (hauptsächlich Grad der Beschattung und der Luftfeuchte). 2. Da sich der NQ-Wert nach Erreichung der Reife de Nadel im ersten Jahre ihres Lebens während der weiteren 4-14 Jahren ihrer Persistenz schon nicht mehr verändert, bleibt er (historischer Positionseffekt). 3. Der NQ der Fichte weist in der Regel - zum Unterschied von den meisten anderen Koniferen - Werte auf, die deutlich über 1,0 steigen und unter 1,0 sinken. 4. Sehr deutliche solche Unterschiede erscheinen beim Vergleich jünger (um 10-20 Jahre älter) und erwachsener (80-100 Jahre älter) Bäume. Die Hauptursache dessen sind die unterschiedlichen Beleuchtungsbedingungen, unter welchen sich der Zweig I. Ordnung desselben Alters in einem Jungwuchs und in der Wipfelregion eines mitherrschenden Baumes im erwachsenen Bestand entwickelt. Als Nebenursache können wir auch die Konzentration der physiologischen Aktivität in der Wipfelregion erwachsener Fichten betrachten, der die Nadeln dazu zwingt, ihre Form zum erhöhten Empfang der Sonnenstrahlen zu adaptieren. 5. Der tiefe Schatten im dicken Jungwuchs verursacht auf den untersten Zweigen die Verwischung des historischen Positionseffekts. Dagegen äussert er sich deutlich auf Zweigen desselben Alters, die aber von erwachsenen mitherrschenden Bäumen herkommen, und zwar durch Steigen der NQ-Werte mit steigendem Alter des Jahrestriebes infolge der allmählich steigenden Beschattung in den Terminalbereichen des Zweiges. 6. Die bisher beobachteten Reaktionen des NQ-Wertes auf sauere gasfoermige Immissionen überzeugten uns nicht darüber, dass sie ausschliesslich durch die austrocknende Einwirkung dieser hervorgerufen wurden.
164.5 (Blätter. Blattspreite. Blattstiel. Blattnarbe. Blattgrund. Nadeln) 181.213 (Auswirkungen auf die Lichtverhältnisse der Umwelt) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])