Erfahrungen hinsichtlich der Nachhaltigkeit technischer und forstlich-biologischer Maßnahmen in serbischen Wildbacheinzugsgebieten

1999

S. 65-79

4 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200082850

Das Jahr 1928 gilt als Beginn organisierter Maßnahmen zur Wildbachverbauung sowie zum Erosionsschutz in Serbien. Damals wurden technische Maßnahmen im Wildbachbett des Kaliman-Flusses (Grdelica-Schlucht) ausgeführt. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden zur Wildbachverbauung nur technische Maßnahmen eingesetzt, und zwar zum Schutz von wichtigen Verkehrswegen und Eisenbahnschienen. Erst nach dem Krieg werden auch biologische und biotechnische Maßnahmen angewandt. Im Zeitraum 1950-1960 erlebte die Wildbachverbauung ihren vollen Aufschwung. In dieser Zeit wurden zahlreiche, bekannte biologische und biotechnische Verfahrensweisen eingesetzt, die später jedoch nicht mehr regelmäßig angewandt wurden. Die ersten technischen Maßnahmen zur Wildbachverbauung, vornehmlich Sperren, wurden stellenweise bereits um die Jahrhundertwende gebaut. Als Baumaterial wurde meistens Stein, vereinzelt auch kombiniert mit Zementmörtel verwendet. Als älteste und am besten erhaltene technische Verbauung gilt die Regulierung des Kaliman-Flusses sowie der Sperrenbau in seinem Oberlauf aus dem Jahr 1928. Heute werden in Serbien verschieden konstruierte Längs- und Querwerke verwendet, aus verschiedenen Baumaterialien, in deren Instandhaltung leider jedoch sehr wenig investiert wird, was sich zweifellos auch auf die Lebensdauer dieser Objekte auswirken wird. Biologische Schutzmaßnahmen in Einzugsgebieten kamen erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf. Die älteste organisierte Aufforstung wurde 1949 erfolgreich in den Einzugsgebieten der Grdelica-Schlucht (Südserbien) durchgeführt. Die 1956-57 an den Cordons und Terassen angelegten Obstgärten gelten als älteste biotechnische Maßnahmen. Heute beschränken sich die biologischen Schutzmaßnahmen vorwiegend auf die Aufforstung, und biotechnische Maßnahmen werden fast überhaupt nicht eingesetzt.