Intraspezifische Variation des Wachstums von Heterobasidion annosum im Splintholz von Picea abies und Pinus sylvestris

1999

S. 249-258

28 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200082543

In zwei Gewächshausexperimenten wurde die intraspezifische Variation des Wachstums des Wurzelfäuleerregers Heterobasidion annosum im Splintholz lebender Wirtspflanzen untersucht. In Experiment 1 wurden Sämlinge von Pinus sylvestris und Picea abies mit jeweils 14 Isolaten der Intersterilitätsgruppen S und P von H. annosum aus verschiedenen Gebieten in Schweden inokuliert. Bei der Kiefer waren die Isolate der Intersterilitätsgruppe P virulenter als diejenigen der Intersterilitätsgruppe S. Dies gilt sowohl für die Infektionshäufigkeit, als auch für die Mortalität (p < 0,05) und das Pilzwachstum im Splint (0,05). Bei der Fichte waren die Isolate der Gruppe P im Durchschnitt ebenfalls virulenter, der Unterschied war jedoch nicht statistisch signifikant. Beide Intersterilitätsgruppen (S und P) hatten auf Fichte im Vergleich zu Kiefer eine höhere Infektionsrate und ein signifikant stärkeres Wachstum im Splint. Die P-Gruppe verursachte bei Kiefer eine höhere Mortalität als bei Fichte. Bei Fichte war die Länge der Läsionen in der inneren Rinde eng mit dem Pilzwachstum korreliert, bei Kiefer jedoch nicht, und es traten nur kurze ofer keine Läsionen auf. Im zweiten Experiment wurden 10 Fichtenklone mit 18 S-Isolaten inokuliert, wobei 9 Isolate von lebenden Bäumen mit Fäule und 9 Isolate von mit Sporen infizierten Stümpfen eines einzelnen Fichtenbestandes stammten. Es sollte so geprüft werden, ob eine Selektion hinsichtlich des Wachstums im Splint zwischen den Individuen von H. annosum aus Stümpfen oder lebenden Bäumen erkennbar ist. Die Ergebnisse stützten die Hypothese einer derartigen Selektion nicht, da kein Unterschied im Wachstum zwischen den unterschiedlichen Gruppen von Pilzisolaten gefunden wurde.