Im Frühjahr 1995 wurde eine flächendeckende Erfassung von Orten mit revieranzeigenden Verhaltensweisen bzw. Rufzentren des Mittelspechtes (Picoides medius) mit Hilfe von Klangattrappen in den vom Braunkohlentagebau bedrohten Bürgewäldern nordöstlich von Düren (Hambacher Forst) sowie in den im Osten anschließenden Waldgebieten "Steinheide", "Dickbusch", "Lörsfelder Busch", "Parrig" und "Kerpener Bruch" durchgeführt. Von diesen Waldgebieten, die möglicherweise auch als Refugialräume des Mittelspechtes fungieren, könnte später eine Besiedlung der Tagebau-Renaturierungsfläche ausgehen. Bei der Untersuchung wurden 65 Reviere des Mittelspechtes nachgewiesen. Die Bestandserhebung wurde im Frühjahr 1998 wiederholt. Dabei zeigten sich Veränderungen in der Bestandsgröße und im Besiedlungsmuster der einzelnen Untersuchungsgebiete, welche die Vermutung einer teilweisen Umsiedlung von Mittelspechten aus Wäldern im Nordwesten des Hambacher Forstes, die zwischenzeitlich aufgrund des sich weiter ausdehnenden Braunkohlentagebaus gefällt worden waren, in Waldgebiete weiter im Osten nahe legen. Die ebenfalls 1998 anhand von Strukturmerkmalen durchgeführte Kartierung von Waldflächen, die für den Mittelspecht einen geeigneten Lebensraum darstellen, hat gezeigt, daß für eine anhaltende derartige Entwicklung in gewissem Umfang bislang nicht genutztes Besiedlungspotential vorhanden ist.