- Standardsignatur4223
- TitelModellüberlegungen zur Auswirkung des Wildverbisses auf die Verjüngung
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 178-180
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200082426
- Quelle
- AbstractWenn meine Annahmen näherungsweise zutreffen, dann wird bei über 65 % Wildverbiss auf allen Standorten die Wertholzerzeugung mit der Buche prinzipiell infrage gestellt. Auf guten und mittleren Standorten können wir wirtschaftlich bis zu 30 % Wildverbiss verkraften. Auf schwachen Standorten ist die Situation ungünstiger, weil die Buche länger braucht bis sie 1,25 m hoch ist. Ökologisch hat Rehwildverbiss in Höhe von durchschnittlich 30 % bereits schwerwiegende Folgen, wenn, was regelmäßig zu beobachten ist, daß Rehwild seltene Pflanzen gezielt verbeißt. Bei 30 % Verbiss an Buche haben junge Eichen und Hainbuchen keine reelle Überlebenschance. Deshalb etablieren sich Fichte und Buche auch da, wo Eiche und Hainbuche standortsgemäß wären. Aufgrund der Grundannahme Nr. 1 dürfte es auch schwer fallen, bei 30 % Verbiss Sprengmasten zur Etablierung zu nutzen. Folglich sind wirtschaftlich interessante, artenreiche Mischbestände aus natürlicher Verjüngung auf suboptimalen Standorten wegen des Wildverbisses nicht zu erwarten. Die Buche braucht zu ihrer Qualifizierung den Dichtstand der eigenen Art, und zu wipfelschäftigem Wachstum einen Schirm. Unter erträglicher Verbissbelastung schließt sie kleinere Bestandeslücken auf natürliche Weise in brauchbarer Qualität. Eine gewisse Verjüngungsreserve unter den Altbeständen ist die beste Vorbeugung für plötzlich auftretende Waldschäden. Weil Bäume so alt werden, spüren wir die wirtschaftlichen Folgen des Wildverbisses nicht unmittelbar. Wollen wir jedoch dauerhaft Erfolg haben, müssen wir den Wildverbiss unter 30 % senken.
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