Das Moorlandschaftsinventar der Schweiz - eine statistische Analyse der Bewertungsmethodik

1992

S. 271-275

29 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200081995

Moore und Moorlandschaften von besonderer Schoenheit und von nationaler Bedeutung sind in der Schweiz verfassungsrechtlich geschuetzt. Der Verfassungstext legt fest, dass sowohl Biotope als auch ganze Landschaften unter Schutz zu stellen sind. Aufgrund von verschiedenen Biotopinventaren wurden in den Jahren 1988 bis 1990 rund 300 potentielle Moorlandschaften ausgewaehlt und abgegrenzt. Ein Bewertungsverfahren ermoeglichte schliesslich die Reduktion auf 91 Objekte von besonderer Schoenheit und von nationaler Bedeutung, die 1991 den betroffenen Amtsstellen und Verbaenden zur Stellungnahme unterbreitet wurden. Der vorliegende Artikel befasst sich mit der Bewertungsmethodik, die sich sowohl auf visuell-aesthetische als auch auf biologisch-oekologische Eigenschaften der Moorlandschaften stuetzt. Die statistische Analyse zeigt, dass es mit der Bewertungsmethode gelungen ist, dem Gesetzestext Rechnung zu tragen: Visuell-aesthetische Eigenschaften praegen die Gesamtbewertung der Moorlandschaften am staerksten, gefolgt von den biologisch-oekologischen Kriterien. Unterschiede in der Bewertung durch die einzelnen Bearbeiterinnen und Bearbeiter sind mit statistischen Methoden nicht erkennbar. Dies bedeutet, dass keine oder nur sehr wenige Moorlandschaften wegen der Bearbeitung durch verschiedene Personen unter- bzw. ueberbewertet wurden. Das in landschaftsschuetzerischer Hinsicht wichtigste Resultat der statistischen Analysen ist aber, dass die 91 verbliebenen Moorlandschaften aufgrund der erhobenen Kriterien nicht in deutliche Gruppen eingeteilt werden koennen. Dies bedeutet, dass jede Moorlandschaft eine gewisse Einzigartigkeit aufweist und die Zahl der Objekte nicht auf wenige typische Beispiele reduziert werden kann.