- Standardsignatur13207
- TitelSemiterrestrische Böden : Anmerkungen zur Systematik der Auenböden
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1999
- SeitenS. 144-154
- Illustrationen8 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200081953
- Quelle
- AbstractDie Systematik der semiterrestrischen Böden basiert nicht auf gleichen logischen Kriterien. Marschen werden nach dem morphologischen Sedimentationsraum abgegrenzt, der Wasserhaushalt ist kein differenzierendes Kriterium. Marschböden bilden eine in sich geschlossene Bodengesellschaft. In den Auenböden sind die Sedimente zwar ein prägendes Merkmal, werden aber nicht als diagnostisches Kriterium herangezogen. Kennzeichen ist ein langfristig tiefliegender (> 8 dm unter GOF) Grundwasserstand, der nur während der Überflutungsphasen bis nahe oder über die Oberfläche ansteigt. Da diese Grundwasseranstiege nicht zu hydromorphen Merkmalen führen, manifestiert sich das entscheidende systematische Kriterium nur ungenügend oder gar nicht für eine morphologische Profilansprache. Unbefriedigend ist die derzeit unklare Unterscheidung von C- und aM-Horizonten und die daraus abgeleitete Definition der Typen und Subtypen. Es wird vorgeschlagen, eine Entwicklungsreihe aus humosen Auensedimenten (aM) von einer aus humusarmen (C) zu trennen. Für Braunauenböden (Vega) sollte ein Farbwert (Chroma > 3) dienen. Bei Vorliegen terrestrischer Bodenhorizonte nach längerer Eindeichung, Vertiefung der Vorflut, hoher Auflandung und abnehmenden Hochwässern werden die Böden als terrestrische Bodenbildungen angesprochen und ein tieferer Auengrundwassereinfluß nur noch auf dem Varietätenniveau berücksichtigt. In kleineren Tälern kann eine Trennung von Auenböden und Kolluvien schwierig sein. In Übergangssubtypen zum Gley (Gley-Paternia, Gley-Vega) beginnt der Go in 4-8 dm Tiefe. Böden, in denen die Oberkante des Go-Horizontes innerhalb 4 dm unter GOF liegt, sind bodensystematisch Gleye. In der morphologischen Aue sind terrestrische Böden und typische Auenböden mit Gleyen und moorigen Bildungen vergesellschaftet. Erstere sind vor allem an die höheren Uferwälle und seltener überflutete Talbereiche, letztere an tieferliegende, schlecht gedränte, aber auch durch seitliches Hangdruckwasser beeinflußte Bereiche gebunden. Die internationalen Klassifikationen (Soil Taxonomy, World Reference Base for Soil Resources) unterscheiden keine Auen und Marschen. Der Begriff der Auendynamik des Grundwassers findet keinen Eingang. Nur unentwickelte Böden aus jungen Sedimenten werden als Fluvents bzw. Fluvisols, bei hochanstehendem Grundwasser als Aquents bzw. Gleysols klassifiziert.
- Schlagwörter
- Klassifikation114.443 (Nicht-torfige Grundwasserböden)
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