Rekultivierungsflaechen des Rheinischen Braunkohlenreviers mit einem Alter von mindestens 32 Jahren und unterschiedlicher Bestockung (Eiche, Buche, Pappel) wurden hinsichtlich ihrer Besiedlung durch Lumbricidae, Isopoda und Diplopoda untersucht. Artenzusammensetzung und Verteilungsmuster der Arten unterschieden sich in allen Faellen voneinander. Die Besiedlungsdichte (ind./m2) durch Regenwuermer entsprach bis auf die Pappelflaeche Pe in allen Vergleichsstandorten mindestens den Angaben aus entsprechenden naturnahen Lebensraeumen. Die Werte fuer die Biomasse waren jedoch in allen Flaechen deutlich niedriger, als erwartet werden konnte. Dies war auf das Fehlen der grossen, tiefgrabenden Arten zurueckzufuehren. Die Biomasse der Isopoda entsprach in fast allen Standorten den Erwartungswerten; sie lag in einer aufgelichteten Pappelflaeche aber deutlich darueber. Die Dichte der Diplopoden war im Mittel fuer alle Vergleichsflaechen geringer, als nach Angaben fuer die Laubwaelder Mitteleuropas erwartet werden konnte. In der ausgewaehlten Pappelflaeche betrug der jaehrliche Bestandesabfall an Pappellaub 272 plus/minus 30 g/m2. Das Pappellaub wurde im Jahresgang vollkommen zersetzt. An den Zersetzungsprozessen hatte die Makrofauna einen Anteil von 29%, waehrend 5% von der Mesofauna zersetzt wurden. Durch Auswaschung und mikrobielle Zersetzung erfolgte ein Schwund von 66%. Am Beispiel des Regenwurms Lumbricus rubellus wurde die Zersetzungsleistung in Abhaengigkeit vom Nahrungsangebot und der Korngroessenverteilung des Oberbodens experimentall untersucht. Hierbei zeigte sich, dass die Aufnahme organischen Materials durch die Nahrungsqualitaet bestimmt wurde und unabhaengig von der Korngroessenverteilung des Oberbodens war. Im Gegensatz dazu wurde die Bioturbation (gemessen an der Egestionsrate) durch die Korngroessenverteilung bestimmt und nicht durch die Nahrungsqualitaet. Die bei Schluff ermittelte Egestion lag etwa 2,5mal hoeher als die bei sandigem Substrat ermittelte Durchsatzrate.