Standardsignatur
Titel
Tonmineralbildungen in der Skelettfraktion von Waldböden : Stoffhaushalt von Waldökosystemen
Verfasser
Erscheinungsjahr
1999
Seiten
S. 121-124
Illustrationen
3 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200081638
Quelle
Abstract
In nahezu allen Gesteinsbruchstücken der vier Standorte konnten unabhängig von dem Bodenhorizont und der Korngröße Tonmineralbildungen, d.h. Vermiculite - bei dem Standort Hochspeyer auch Smektite - identifiziert werden, die über eine relativ hohe Kationenaustauschkapazität verfügen. Bei den Vermiculiten und Smektiten handelt es sich um Tonminerale, die hauptsächlich aus primären Schichtsilikaten (Biotit, Muscovit und Chlorit) entstanden sind. Der Anteil an Vermiculiten ist um so höher, je mehr primäre Schichtsilikate in dem unverwitterten Ausgangsgestein vorkommen. Darüberhinaus müssen in Kluft- und Porenräumen Lösungen zirkulieren, die einen Ionen-Transport ermöglichen. Dementsprechend enthalten die Skelettanteile des Paragneises (Standort Conventwald) aufgrund des hohen Anteils an Chloriten und Biotiten in Kombination mit ausgeprägten Schieferungs- und Kluftflächen relatv hohe Vermiculitanteile. Daß bei dem Standort Conventwald Gesteinsbruchstücke mit einem geringeren Vermiculitisierungsgrad vorkommen ("graue" Gesteinsbruchstücke), kann sowohl auf primäre Unterschiede in der mineralogischen Zusammensetzung als auch auf eine geringere tektonische Überprägung des Skelettanteils zurückzuführen sein. Bei dem Granit sind die Tonmineralbildungen im wesentlichen auf die untergeordnet auftretenden Glimmerminerale begrenzt. Aufgrund des grobkörnigen Gefüges des Granits und des relativ schnellen Zerfalls der Biotite kommen kaum Tonmineralbildungen in der Skelettfraktion vor. Bei den beiden Sandsteinen (Standorte Altensteig und Hochspeyer) befinden sich die Tonminerale in den Porenräumrn. Auch wenn der Tonmineralanteil nur gering ist (deutlich geringer als im Paragneis), kommt es aufgrund günstiger Drainagebedingungen durchaus zur Bildung von Vermiculiten - bei Hochspeyer sogar zur Bildung von Smektiten.