Interzeptionsverdunstung und horizontale Niederschlagsverteilung in Kiefernbestaenden des nordostdeutschen Tieflandes : Ein Beispiel fuer die Wechselwirkung von Struktur und Prozess in Waldbestaenden

1996

S. 63-69

27 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200081452

Der Wirkungszusammenhang zwischen den Strukturen von Waldbestaenden und den in ihnen ablaufenden Prozessen wird am Beispiel von Interzeptionsverdunstung und horizontaler Niederschlagsverteilung in Kiefernbestaenden des nordostdeutschen Tieflandes dargestellt. Die Menge des durch Interzeption im Kronenraum verdunsteten Niederschlages wird durch den Kronenschlussgrad gesteuert und ist bei vergleichbarem atmosphaerischen Verdunstungspotential innerhalb des Binnentieflandes von der Hoehe des Jahresniederschlages unabhaengig. Mit zunehmender Kronendachauflichtung und Windgeschwindigkeit wird der Niederschlag verstaerkt von den Kronendachluecken in den Kronenbereich umverteilt, was vor allem in niederschlagsreichen Perioden zu einem ausgepraegten Maximum des Bestandesniederschlages unter den Kronenkernen fuehrt. Insbesondere in staerker aufgelichteten Kiefernbestaenden findet offensichtlich ein turbulenter, in das Kroneninnere gerichteter Massentranport statt, der mit einer Erhoehung der Fremdstoffdeposition im Kronenschirmbereich verbunden ist. Unter Bedingungen hoher atmosphaerischer Fremdstoffbelastung ist daher die Erhaltung eines weitgehend geschlossenen Kronendachs zur Sicherung der Stabilitaet von Kiefernoekosystemen erforderlich.