Die Abhängigkeit des Verjüngungserfolges vom Oberbodenzustand und Säuregrad in geschädigten Waldbeständen des Schwarzwaldes : 8. Statuskolloquium

1992

S. 309-320

6 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200081387

Dieses Projekt soll zur Klärung der Frage beitragen, ob und inwieweit bei zunehmender Bodenversauerung die Keimung und weitere Entwicklung der Jungpflanzen verschiedener Baumarten der montanen Stufe des Schwarzwaldes beeinträchtigt werden kann. Zur Prüfung möglichst unterschiedlicher Oberbodenzustände wurde in Freilandversuchen der vorhandene Oberboden zusätzlich durch Bodenbearbeitung und bzw. oder Düngung verändert. Am Beispiel einer Versuchsfläche wurden einige Teilergebnisse dargestellt. Auf diesem stark versauerten, nährstoffarmen Standort zeigte sich eine starke Abhängigkeit der Verjüngungsmöglichkeiten vom Oberbodenzustand: Die unter den natürlichen Standortsbedingungen ungünstigen Keim- und Überlebensbedingungen wurden durch Bodenbearbeitung wesentlich verbessert. Eine unterschiedliche Wirkung verschiedener Düngemittel konnte dagegen statistisch nicht gesichert werden. Das Konkurrenzverhältnis zwischen jungen Bäumen und Bodenvegetation wurde durch Bodenbearbeitung stark zugunsten der Bäume verschoben, während es durch Düngungen kaum beeinflußt wurde. Als besonders verjüngungshemmend erwiesen sich Avenella flexuosa und Vaccinium myrtillus. Bei zunehmender Bodenversauuerung ist mit einer weiteren Ausbreitung dieser säuretoleranten Arten zu rechnen. Die natürliche Verjüngungsfähigkeit geschädigter Wälder ist somit bei zunehmender Bodenversauerung einerseits direkt durch ungünstige Oberbodenverhältnisse, andererseits indirekt durch die zunehmende Ausbreitung einer säuretoleranten, sehr konkurrenzstarken Bodenvegetation herabgesetzt.