Histologische und histochemische Untersuchungen zur Nährstoffdynamik in Waldbäumen im Hinblick auf die "Neuartigen Waldschäden" : V. Weitere Ergebnisse zum Verhalten von Calcium und Magnesium in verschiedenen Geweben : 8. Statuskolloquium

1992

S. 289-298

39 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200081382

Die mikromorphologische Verteilung von Calcium-Oxalat in den Nadeln verschiedener Koniferenarten wurde durch spezifische histochemische Reaktionen an Dünnschnitten im Licht- und Elektronenmikroskop bestimmt. Dabei wurde der Grundzug der extrazellulären Deposition bei allen Arten bestätigt. Ausnahmen machen nur die Pinaceae mit beginnender intracellulärer Deposition im Leitbündel, und insbesondere die Gattung Pinus mit Kristallen auch in den Lumina der Epidermiszellen. Im Holz ergeben sich Prozesse des Ionenaustausches an den Zellwänden sowie des aktiven Entzuges durch die Parenchymzellen der Holzstrahlen und radialen Transport in die Rinde. In den Wurzeln wird sowohl von den Zellen der Wurzelrinde selbst als auch von Mykorrhizapilzen Oxalsäure synthetisiert, welche zu einer Ausfällung von Ca-oxalat führt und damit bereits die Aufnahme von Calcium behindert. Die chemischen Bindungsformen des Calciums und Magnesiums in Fichtennadeln verschiedener Standorte wurden durch sequentielle Extraktion von Nadelhomogenaten in verschiedene Fraktionen aufgeteilt und quantitativ bestimmt. Dabei zeigte sich, daß beim Calcium eine Großteil als Oxalat in nicht verfügbarer Form gebunden ist, während der wasserlösliche Anteil geringer und auf verschiedenen Standorten weitgehend konstant ist; demgegenüber liegt beim Magnesium der größere Teil als wasserlösliche Fraktion vor, während im Chlorophyll normalerweise nur ca. 10% gebunden sind, was bei Mangel dann aber auf bis zu 30% ansteigen kann. Dies weist darauf hin, daß bei einsetzendem Mangel Mg zunächst aus anderen Kompartimenten als aus den Chloroplasten abgezogen wird.