Reaktionen von Bodenciliaten auf Düngemaßnahmen in Fichtenforsten des Schwarzwaldes : 8. Statuskolloquium

1992

S. 273-287

14 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200081379

Auf den ARINUS-Flächen Schluchsee und Villingen wurden insgesamt 51 Ciliatenspezies festgestellt. Die meisten Arten waren auch in anderen Fichtenbeständen beobachtet worden. Sie dürften deshalb charakteristische Glieder der Fichtenforst-Biozönosen sein. Zwischen den mit verschiedenartigen Düngemitteln behandelten Arealen bestanden keine wesentlichen Unterschiede. Das gleiche gilt auch für die Wohndichte in 6-Tage-Kulturen. Lediglich unter dem Einfluß von Düngekalk kam es zu einem deutlichen Anstieg der Individuenzahlen. Auf allen Teilflächen dominierten die bacteriovoren Arten Colpoda inflata, Colpoda steinii, Cyclidium muscicola, Leptopharynx costatus und Sathrophilus muscorum sowie die mycetophage Spezies Pseudoplatyophrya nana. Eindeutige Unterschiede zwischen den Teilflächen zeichnen sich in Sukzessions-Kulturen ab. Artenspektren, Wohndichte, Abundanz und Dominanzstruktur der Ciliatenzönose zeigen hier innerhalb von 90 Tagen fortlaufend tiefgreifende Veränderungen. So sind einzelne Arten z.B. nur an den ersten Tagen nach Beginn der Kulturversuche nachweisbar, während andere erst mit deren Erlöschen ihr Abundanzmaximum erreichen. Die indikative Bedeutung von Ciliaten-Sukzessionskulturen für stoffliche Einflüsse im Ökosystem wird hervorgehoben. Ergänzend zu den Arbeiten an Ciliaten wurden der ATP-Gehalt (als Maß der organismischen Biomasse) in den Böden der einzelnen Teilflächen und die Reaktionen der Enchyträenzönosen auf die diversen Substanzgaben untersucht.