Konzepte der Waldökosystemmodellierung

Wien

2000

S. 137-164

zahlr. Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200081322

Waldökosystemmodelle sind formalisierte abstrakte Abbildungen von natürlichen Systemen und dienen der Analyse, dem Verständnis und der Prognose von in einem Ökosystem ablaufenden Prozessen. Dazu müssen folgende Kriterien erfüllt werden: Einfachheit, Anschaulichkeit und realistische Wiedergabe biologischer Zusammenhänge. In der Literatur haben sich je nach Fragestellung drei unterschiedliche Konzepte der Waldökosystemmodellierung etabliert: (1) forstliche Managementmodelle, (2) Sukzessionsmodelle, und (3) biogeochemisch-mechanistische Modelle. In dieser Arbeit werden die grundsätzlichen Unterschiede im systemanalytischen Ansatz, der historischen Entwicklung und möglicher Anwendungsgebiete diskutiert, sowie abschließend ein Ausblick auf die Möglichkeiten der Weiterentwicklung gegeben. Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß je nach Fragestellung jeder Modellansatz seine ganz spezifischen Vor- und Nachteile hat. Die Idee eines allgemein gültigen "Supermodells" erscheint zwar verlockend, ist jedoch aus praktischer Sicht viel zu komplex. Aus wissenschaftlicher Sicht gilt es zu betonen, daß gerade die Ideenvielfalt der Waldökosystemanalyse, die in den unterschiedlichen Modellansätzen sehr gut zum Ausdruck kommt, wichtig für die Waldökosystemforschung ist. Diese Vielfalt sichert eine innovative Weiterentwicklung von Modellansätzen, ermöglicht eine gegenseitige Kontrolle, fördert die Glaubwürdigkeit und damit letztlich das Vertrauen in die prognostizierten Ergebnisse.