Untersuchungen zur Erholung von Kiefernbestaenden im ehemaligen Stickstoffeintragsgebiet Lichterfelde/Britz : 1. Teil: Luftqualitaet, Bodenzustand, Vegetation und Ernaehrungsstatus der Kiefernbestaende

1995

S. 5-9

17 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200081283

Nach Stillegung der Schweinemastgrossanlage kann eine pflanzenschaedigenden Wirkung durch erhoehte Ammoniak-Konzentrationen ueber den Luftweg ausgeschlossen werden. Die maximalen NH3-Tageskonzentrationen (in der Naehe eines noch offenen Guellebeckens) wurden mit 2,79 Myg/m3 Luft ermittelt und waren damit um das 130fache niedriger als im Jahr 1991. Fuer einige Kiefernbestaende ist in unmittelbarer Naehe des ehemaligen Emittenten (Probepunkte A0, A1 und A2) eine anhaltende Stickstoffbelastung ueber den Boden-Wurzel-Pfad zu erwarten. Hier sind die Stickstoffkonzentrationen in der Humusauflage hoch, das C/N-Verhaeltnis verengt und die Magnesiumversorgung mangelhaft. Die Merkmale einer disharmonischen Humusform (mullartiger Moder) sind an diesen Standorten deutlich ausgepraegt. Die Vegetationsaufnahmen der Jahre 1992 und 1993 spiegeln die Dynamik der Naehrstoff- und Humusformenentwicklung zeitlich verzoegert wider. Die Kraut- und Grasflora setzte sich auf allen Standorten ueberwiegend aus licht- und waermeliebenden Universalarten zusammen, die in keiner Pflanzengesellschaft zu Charakter- oder Differenzialarten gehoeren. Die hoechsten Stickstoffgehalte wurden in den Nadeln des Jahrgangs 1991 (soweit vorhanden) gemessen. Tendenzen einer Verminderung der Stickstoffbelastung sind deutlich in den juengsten Nadeljahrgaengen zu beobachten. An einzelnen Standorten in unmittelbarer Emittentennaehe blieb die Magnesium- und Kaliumversorgung unzureichend.