- Standardsignatur8541
- TitelFremdstoffbedingter Standortswandel aus periodischer Kartierung des Standortszustandes in den Waeldern des nordostdeutschen Tieflandes nach Ergebnissen der Standortserkundung
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1992
- SeitenS. 62-71
- Illustrationen9 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200080932
- Quelle
- AbstractEin grosser Teil der Waldstandorte des nordostdeutschen Tieflandes hat sich in letzter Zeit durch Fremdstoffeintrag in ihrem Zustand stark in Richtung Stickstoff- und Baseneutrophierung des Oberbodens veraendert. Zustandswandel durch technogene Versauerung ist bisher deutlich nur auf Boeden mit besserer Ausgangs-Humusform unter Laubholz spuerbar. Fuer die Stickstoffeutrophierung wird der Verlauf des Zustandswandels an einem modellhaften weitverbreiteten und depositionssensitiven Waldstandort unter Kiefer fuer Boeden, Bodenvegetation und Bestockung als Arbeitshypothese dargestellt. Der Wandel im Stickstoff- und Saeure-Basenstatus wird durch Wandlungsstufen aus wiederholter Aufnahme der Zustandseigenschaften von Boden und Bodenvegetation auf der Basis gleichbleibender Stamm-Standortsformen erfasst, zunaechst durch ein wiederholt aufgenommenes Weiserpunktnetz. Fuer spaeter ist eine flaechendeckende periodische Zustandskartierung vorgesehen; sie wurde in Beispielgebieten erfolgreich erprobt. Die Stickstoffeutrophierung hat den groessten Teil des nordostdeutschen Tieflandes erfasst. Weniger betroffen sind der Norden und ein kleines Gebiet um Gardelegen; besonders betroffen sind die Einzugsbereiche der Stickstoffwerke Piesteritz bei Wittenberg und Schwedt sowie der Massentierhaltungsstaetten, vor allem Lichterfelde bei Eberswalde, Ferdinandshof an der Friedlaender grossen Wiese und die Lewitz. Von der Baseneutrophierung sind die Einzugsgebiete der Braunkohlenkraftwerke, besonders um Bitterfeld und die Niederlausitz, betroffen sowie die Einzugsgebiete der Zementindustrie um Ruedersdorf und der Waschmittelindustrie in Genthin. Aus der Stickstoffwandlungsstufe laesst sich - zumindest im Wandlungsbereich vom Magerrohhumus bis zum rohhumusartigen Moder - unter Beruecksichtigung von Zu- und Abschlaegen die N-Depositionsmenge ableiten. Ferner ist die Standortskarte in Kombination mit der Bestockungskarte fuer zweistufige oekologische Belastungsgrenzen (critical loads) der Stickstoffdeposition fuer das ganze Standorts- und Bestockungsspektrum des nordostdeutschen Tieflandes interpretierbar. Die erste Stufe ist die boden- und bestockungsspezifische Ist-Zieldifferenz des N-Bodenvorrates als zeitunabhaengige Groesse, und die zweite Stufe ist die Dauerbelastbarkeit im oekologisch intakten Zielzustand. Die waldbaulichen Folgen haengen vorrangig vom weiteren Verlauf der Stickstoffemission ab. Sie reichen je nach Emissionsentwicklung von einer duesteren Prognose vor allem fuer Kiefernbestaende bei anhaltendem Eintrag bis hin zu der Aussicht, die Eutrophierung ertragswirksam durch verstaerkten Laubbaumanbau, besonders als Unterbau zu Kiefer, abzuschoepfen, wenn die Emissionen drastisch gedrosselt werden.
- Schlagwörter
- Klassifikation546 (Änderung der Standortsgüte)
181.34 (Beziehungen zu Bodennährstoffen und zur Chemie des Bodens)
114.35 (Bodenstreu (Förna) und Humushorizonte)
114.521.6 (Weiserpflanzen (Bioindikatoren))
181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt)
425.1 (Gase und Schwebestoffe (Rauchschäden))
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
[430.2] (Deutsche Demokratische Republik bis 1990)
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