Buchenwaelder und ihr Vitalitaetszustand in Ostdeutschland

1991

S. 157-168

16 Abb., 6 Tab., 17 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200080795

Buchenwaelder erreichen im Untersuchungsgebiet von Natur aus sowohl ihr oekologisches Optimum als auch standortbedingte Existenzgrenzen. Diesen Bedingungen entsprechend sind Vegetationsgliederung und Nettoprimaerproduktion differenziert. Technogene Fremdeintraege ueber die Luft haben das Oekofaktorengefuege der Buchenwaldstandorte veraendert und die Zustandseigenschaften der Buche beeintraechtigt, so im Verzweigungsmuster, in der Belaubungsdichte, im Ernaehrungsstatus, im Fruktifikationsverhalten, in der Zuwachsentwicklung und im Schaderregerbefall. Im Boden der Buchenwaldoekosysteme ueberwiegen die Zunahme der Aziditaet und der Verlust basischer Kationen, im Vegetationsbild ist die Ausbreitung stickstoffliebender Pflanzenarten unverkennbar. Der seit Mitte der 80er Jahre augenfaellige Trend zum Vitalitaetsverlust der Buche ist in seinem Ursachen-Wirkungsgefuege gegenwaertig nicht hinreichend aufklaerbar, wahrscheinlich ist eine Komplexwirkung negativer Einfluesse ueber Luftverunreinigungen, Witterungsextreme und Bewirtschaftungsmaengel. Moegliche Klimaaenderungen ueber Erwaermungen werden im Gebiet kuenftig das Buchenwaldareal beschraenken. Die Buche ist im Vergleich mit anderen Hauptbaumarten des deutschen Waldes gegenwaertig die stabilste Baumart und verdient weitere Foerderung im Mittelgebirgsraum und in den niederschlagsreichen Teilen des Tieflandes