In der Ökologie haben Raum-für-Zeit-Ansätze eine vergleichbare Bedeutung wie Langzeitforschungen. Beide Methoden sind nicht grundsätzlich verschieden. Besonderheiten der biologischen Vielfalt, Bedeutungen von Strukturen oder Funktionseigenschaften innerhalb von Ökosystemen, sowie Einflüsse, die zu einer Unterbrechung der Kontinuität führen (Perubation) lassen sich mit beiden Methoden erfassen. Der besondere Vorteil der RfZA liegt bei Berücksichtigung zahlreicher Parallelansätze darin, allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten bei Chronosequenzen zu beleuchten. Die für statistische Analysen erhobenen Datensätze können aber nur dann erfolgreich ausgewertet werden, wenn gleichzeitig Informationen über die Initialbedingungen, über Randeffekte und über Prioritätserscheinungen vorliegen. Im vorliegenden Überblick wird auf die große Variabilität hingewiesen, die bei der Populationsdynamik und bei der Artenzusammensetzung von Lebengemeinschaften auftreten kann. Die wichtigen Einflußgrößen auf diese Variabilität werden beispielhaft erwähnt. Ergänzend wird an vier ausgewählten beispielen (1. schnelle und 2. langsame Zersetzungsprozesse, 3. Primär- und 4. Sekundärsukzession) die besondere Bedeutung der Raum-für-Zeit-Ansätze herausgestellt und gezeigt, daß bestimmte Fragestellungen nur mit diesem Versuchsansatz gelöst werden können. Insbesondere für die Landschaftsplanung und -gestaltung bieten Raum-für-Zeit-Ansätze aufschlußreiche Informationen.
907.1--010 (Natur- und Landschaftsschutz. Technik und Verfahren im Forschungs- und Prüfungswesen: Allgemeines) 181.76 (Tote Bäume (einschl. ökologischer Bedeutung der Pflanzen oder Pflanzenteile nach dem Absterben, z.B. stehende tote Bäume, Baumstumpen, Stöcke, Fallholz; Waldstreu siehe 114.351)) 182.21 (Sukzession, Gesellschaftsserien (Gesellschaftsfolgen)) 153 (Populationsschwankungen und -zyklen)