- Standardsignatur14648
- TitelHaTe-Pellacol und andere Wildabwehrmittel als Schutz vor Nageschäden durch Wühlmäuse
- Verfasser
- Erscheinungsjahr2001
- SeitenS. 24-33
- Illustrationen6 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200080424
- Quelle
- AbstractFelversuche unter natürlichen Bedingungen mit lebenden Organismen sind äußerst schwierig zu gestalten und zu bewerten, da der Erfolg solcher Versuche von einer Vielzahl nicht beeinflussbarer Faktoren abhängt. Von den Voraussetzungen, wie Habitat und Anzahl der im Vorfeld gefangenen Mäuse, waren die Bedingungen, z.B. in dem Versuch "Gadebusch 99", günstig, jedoch traten kaum Nageschäden auf. Mäusepopulationen können sich während einer Vegetationsperiode aufbauen und noch vor Eintritt des Winters wieder zusammenbrechen, so dass Prognosefänge Fehlinterpretationen zulassen. Eine Besiedelung der Flächen mit Mäusen begann erst bei zunehmender Vergrasung. Nageschäden durch die kleinen Wühlmausarten (Erd-, Feld- und Rötelmaus) wurden auch an mit HaTe-Pellacol behandelten Pflanzen beobachtet. Ein sicherer Schutz wurde nicht erreicht. Zudem ist eine Tauchung vor Pflanzung mit HaTe-Pellacoll sehr arbeitsaufwendig. Die für drei Jahre garantierte Haltbarkeit des Mittels auf den Pflanzen war in jedem Fall gegeben. Bei der Anwendung von HaTe-Pellacol auf Apfelreisersteckhölzern war der ermittelte Wirkungsgrad unzureichend. Es zeigte sich, dass Schädigungen durch die kleinen Wühlmausarten (Erd-, Feld- und Rötelmaus) möglicherweise durch einen Schutzanstrich mit Flügel oder Wöbra verringert werden könnten. Bei dem nachfolgenden Versuch in einer Rotbuchenkultur traten nur sehr geringe Nageschäden auf, so dass Aussagen, aufbauend auf dem Ergebnis, keine Verallgemeinerungen zulassen. Bei der Problematik "Verhinderung von Schermausschäden" an Forstpflanzen durch die Behandlung der Wurzeln mit Wildabwehrmitteln wurde kein befriedigendes Ergebnis erzielt. Die vorliegenden Erkenntnisse und die gleichzeitig gemachten Erfahrungen anderer Bundesländer lassen den Schluss zu, dass eine Wurzeltauchung vor Pflanzung zu kostenintensiv und unwirksam ist. Zur Schadensminimierung sind in der Zukunft alle geeigneten Möglichkeiten des integrierten Waldschutzes einzubeziehen. Hierbei wurde weiterführend der Untersuchungsschwerpunkt auf waldbauliche und biotopverändernde Maßnahmen, wie Vorwald, Baumartenwahl und -mischung sowie Einsaat von Roggen vor der Pflanzung gelegt. Auch der Einfluss von Bodenvorarbeiten auf die Besiedlung sowie von Pflegetechnologien auf das Vergrämen der Mäuse wurde in weitere Untersuchungen einbezogen. Es ist bereits erkennbar, dass eine langfristige und zugleich ökologische Lösung des Schermausproblemes möglicherweise nur mit Hilfe geeigneter waldbautechnischer Verfahren, wie dem Vorwahl, lösbar ist. Ob die Ausbringung von Rodentiziden mit einem Schermauspflug eine erfolgversprechende Berkämpfungsmaßnahme ist, muss geprüft werden.
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