Eine ökosystemare Sicht auf den Nationalpark Harz : Forstschutzprobleme in Nationalparken und Naturschutzgebieten

1999

S. 111-118

7 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200080355

Die Wälder im Harz sind seit langer Zeit anhaltenden Einflüssen ausgesetzt, die die Ökosysteme destabilisiert haben. Übermäßige Holznutzung für den Bergbau, Aufforstungen in Fichten-Reinkulturen, umfassende Kahlschläge, saurer Regen, zunehmende Stickstoff-Einträge und Grundwasser-Schwankungen haben den Hauhalt der Standorte belastet. Die Stoff- und Energieflüsse sind so aus dem Gleichgewicht geraten, daß natürliche Sukzessionen zu anderen, den Umweltbedingungen besser angepaßten Ökosystemen führen. Derartig destabilisierte Systeme sollten durch moderne forstwirtschaftliche Maßnahmen, wie Kalkung und Umwandlung in Mischwälder mit artenreicher Bodenvegetation, stabilisiert werden. Die Einrichtung eines Nationalparks in einer dermaßen belasteten Region muß in diesem Zusammenhang kritisch gesehen werden, da allein der Verzicht auf Holznutzung ohne weitere flankierende Maßnahmen nicht ausreichend sein wird, die skizzierten Umweltprobleme zu überwinden.