- Standardsignatur4639
- TitelDie Schwammspinner-Massenvermehrung 1993 und 1994 im Bienwald und ihre Folgen für Naturwaldreservate : Forstschutzprobleme in Nationalparken und Naturschutzgebieten
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1999
- SeitenS. 40-46
- Illustrationen8 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200080338
- Quelle
- AbstractIm Bienwald kam es in den Jahren 1993 und 1994 zu einer beachtlichen Massenvermehrung des Schwammspinners (Lymantria dispar L.), gefolgt von einem Mehltaubefall (Microsphaera alphitoides Grif. & Maubl.). Nachdem im ersten Jahr 1.550 ha der Eichenmischwälder befressen wurden, ergab eine Prognose für das Folgejahr eine Fraßgefährdungsfläche von 3.000 ha. Die Behandlung der bedrohten Bestände mit Pflanzenschutzmitteln auf 1.545 ha konnte 1994 das Ausmaß des kahl- und starken Lichtfraßes auf 1.575 ha beschränken. Im Anschluß entstanden 1995 erhebliche Folgeschäden, die sich auf 1994 ungeschützte und zweimalig befressene Eichenwälder auf nassen Standorten konzentrierten. Auch in den Naturwaldreservaten "Mörderhäufel" und "Stuttpferch" starben insbesondere auf den feuchteren Standorten bis zur Hälfte der Eichen ab oder waren stark geschädigt. Zudem fiel in den Folgejahren eine erhebliche Zahl der geschächten Bäume dem Eichenprachtkäfer (Agrilus biguttatus F.) zum Opfer. In der Folge sind die Wälder aufgrund der starken Auflichtung sehr vernäßt und vergrast. Die künftige Waldbauforschung in den betroffenen Naturwaldreservaten des Bienwaldes wird die Fragen beantworten, ob sich auf diesen Katastrophenflächen von Natur aus wieder ein Stieleichen-Hainbuchenwald entwickeln wird, welche Zwischenstadien entstehen und welcher Zeitraum dazu in Anspruch genommen wird. Die seit etwa dreißig Jahren sich selbst überlassenen und naturnahen Stieleichen-Hainbuchenwälder der Naturwaldreservate besaßen offensichtlich keine wirksamen Schutzmechanismen, um eine Massenvermehrung zu vermeiden. Sie waren jedoch nicht Ausgangspunkt der Schwammspinner-Massenvermehrung. Auch gegenüber den Folgeschädigungen zeigten sie keine größere Resistenz als vergleichbare Wirtschaftswälder des Bienwaldes. Die Massenvermehrung des Eichenprachtkäfers und die der darauf folgenden holzbrütenden Borkenkäfer (Xyleborus spec.) blieb bis 1997 auf die Schadflächen und somit auch auf die Naturwaldreservate beschränkt. Erst 1998 wurde beobachtet, daß auch geschwächte Eichen in den diesen Flächen benachbarten Bereichen befallen wurden.
- Schlagwörter
- Klassifikation453 (Insekten [Für die weitere Unterteilung siehe Familien unter 14 oder alternativ (beschrieben nach Regelfall 1d in der Einleitung) können die Nummern alphabethisch nach Familien und Arten unterteilt werden (Appendix C)])
145.7x18.77 (Liparidae)
145.7x19.66 (Buprestidae)
145.7x19.92 (Scolytidae)
907.12 (Schutz von Pflanzen und Bäumen, Schutzgebiete usw.)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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