Nationalpark-Zukunft in Deutschland - einige kritische Anmerkungen und Thesen

1999

S. 266-272

29 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200080269

Nur zwei der vierzehn deutschen Nationalparke erfüllen die international gültigen Kriterien der IUCN (=International Union for Conservation of Nature and Natural Resources). Aktuelle Beispiele für die Verfälschung der Nationalpark-Idee liefern die neu gegründeten Natioanlparke "Hainich" und "Elbtalaue". Notwendig ist eine Anpassung der deutschen Naturschutzgesetzgebung an die IUCN-Kriterien. Auf Bundes- und Länderebene sind einheitliche Nationalpark-Standards zu entwickeln, die die spezielle deutsche Situation berücksichtigen. Zu fordern wäre ein einheitlich konzipiertes Nationalpar-System, das sich schwerpunktmäßig dem Schutz der mitteleuropäischen Buchenwald-Ökosysteme widmet. Hier besitzt Deutschland eine besondere, weltweite Verantwortung! Für den Aufbau eines solchen Schutzgebietssystems werden 15 mindestens 2 500 ha große Waldgebiete, verteilt auf die Mittelgebirgsregionen Deutschlands, vorgeschlagen, die durch ein Verbundnetz kleinerer Waldreservate ergänzt werden könnten. Ein solches Netz könnte außerdem wichtige, umweltpädagogische Aufgaben erfüllen. Dazu sind bei den Nationalparkverwaltungen die entsprechenden finanziellen und personellen Voraussetzungen zu schaffen.