- Standardsignatur3718
- TitelSchwärmverhalten und Abundanzdynamik der Erzwespe Karpinskiella pityophthori (Boucek) (Hym., Pteromalidae), eines Parasitoiden des Kupferstechers (Pityogenes chalcographus L., Col., Scolytidae)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1999
- SeitenS. 65-71
- Illustrationen11 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200080268
- Quelle
- AbstractIm Rahmen einer Massenvermehrung des Kupferstechers in Südbayern trat Karpinskiella pityophthori, eine wenig bekannte imaginalparasitische Schlupfwespe (ÜFam. Erzwespen) bei P. chalcographus, in erhöhter Dichte auf. Der Nachweis erfolgte mit dem Kupferstecherlockstoff "Chalcoprax", der auf die Erzwespe Kairomonwirkung ausübt. Untersuchungen mit Hilfe von Pheromonfallen und einem neuartigen elektronischen Meßgerät erbrachten detaillierte Kenntnisse über Schwärmverhalten und Dichteentwicklung dieses Borkenkäferantagonisten. Es zeigte sich eine hohe Übereinstimmung in pheromongesteuerter Aktivität, Umweltansprüchen und Abundanzentwicklung bei Erzwespe und Kupferstecher. Obwohl im allgemeinen den Parasitoiden bei Borkenkäfermassenvermehrungen keine nennenswerte Regulationswirkung zugesprochen wird, zeigte sich anhand von Laborzuchten sowie Freilanduntersuchungen, daß K. pityophthori aufgrund seiner hohen Vermehrungs- und Parasitierungsleistung erheblichen Einfluß auf die Dichteentwicklung des Kupferstechers im Kalamitätsgebiet hatte. Diese Effektivität wurde noch gesteigert durch die Tatsache, daß sich im Gradationsgebiet die Erzwespendichte sehr stark an die Abundanz lokaler Kupferstecherpopulationen anpaßte (Bildung von "Spot populations" mit eigener Dynamik). Aufgrund dieser Konzentrierung der Schlupfwespe in Bereichen hoher Borkenkäferdichte kam es am Höhepunkt der Gradation zu sehr hohen Fangzahlen des Parasitoiden, was erhebliche Bedenken gegen einen größerflächigen Einsatz von Pheromonfallen zum Zwecke der Prognose oder Bekämpfung aufwirft.
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- Klassifikation
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