Differentielles Screening einer cDNA-Bank aus Fichte (Picea abies L. Karst) mit Sonden aus geschädigten und symptomlosen Bäumen identifizierte eine 650 nt lange Metallothionin-ähnliche (MTL) mRNA als schadenskorreliert. In Northernblot-Analysen konnten in Juliproben zweier aufeinanderfolgender Jahre ein sechsfacher und ein zweifacher Anstieg der MTL-mRNA nachgewiesen werden. Im N-terminalen Bereich weist dieses Protein typische CysXCys-Motive einer Untergruppe von Klasse II-MTL-Proteinen aus Kiwi und einigen anderen Pflanzen auf. In der C-terminalen Region weicht das MTL-Protein aus Fichte jedoch von dieser Untergruppe ab und ist auch verschieden von einem neuartigen Metallothionin-verwandten Protein aus der Douglasie. Daher handelt es sich vermutlich um einen neuen Typ eines MTL-Proteins in Pflanzen. Die erhöhte Expression des MTL-Proteins in Fichten aus einem Gebiet mit hohem Ozon-, Schwefeldioxid- und Stickoxid-Eintrag und mit den typischen Symptomen der neuartigen Waldschäden mag ein Seneszenzeffekt sein oder eine Rolle spielen in der Metallionen-vermittelten Regulation der Konzentration aktivierten Sauerstoffs in der Zelle.
165.3 (Allgemeines über Vererbung, Genetik und Züchtung, Variation [Praktische Anwendung siehe 232.13 und 232.311.3]) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt) 174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])