Jahresverlauf der Photosyntheseaktivität geschädigter Fichten im Nordschwarzwald (Standort Schöllkopf) : 8. Statuskolloquium

1992

S. 81-92

14 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200080188

Im Rahmen der PEF-Forschungskooperation wurde von Botanik II Karlsruhe am Forschungsschwerpunkt Freudenstadt (Schöllkopf) in einem drei Jahre dauernden Langzeitversuch die Teilaufgabe der physiologischen Charakterisierung von unterschiedlich stark geschädigten, ca. 40 Jahre alten Fichten übernommen. Die unterschiedliche Entwicklung von Schädigungen und zeitweiser Regeneration bei den untersuchten Fichten (Fichte 13 und 17: Schadstufe 0; Fichte 2: Schadstufe 3) wird für den Zeitraum April 1989 bis Oktober 1991 anhand von Untersuchungen zur Photosyntheseaktivität, in-vivo-Chlorphyllfluoreszenz und zum Pigmentgehalt dargestellt. Geschädigte Fichten zeigten vor allem niedrigere Werte für den Chlorophyllgehalt, den Carotinoidgehalt, das Pigmentverhältnis (a+b)/(x+c), die Netto-CO2-Assimilationsrate PN/m¬, den Streß-Adaptationsindex Ap und das Fluoreszenzverhältnis Fv/Fm, während die Photosyntheseaktivität bezogen auf Chlorophyll PN/(a+b), der Koeffizient der nicht-photo-chemischen Fluoreszenzlöschung qNP und das Fluoreszenzverhältnis F690/F735 erhöht sind. Die Chlorophyllfluoreszenzverhältnisse (nicht-destruktive Meßmethode) haben sich als gute zusätzliche Indikatoren für die Erfassung der Photosyntheseaktivität und die Veränderung im Chlorophyllgehalt erwiesen. Im Verlauf der drei Untersuchungsjahre ist bei der stark geschädigten Fichte 2 trotz zeitweiser Regeneration ein fortlaufendes Absinken in der physiologischen Leistungsfähigkeit zu erkennen und bei Fichte 17 eine zunehmende Vergilbung. Die Schädigung verläuft fortschreitend über mehrere oder viele Jahre hinweg, wobei die Fichten mit speziellen Mechanismen versuchen, dem Absterbeprozeß entgegenwirken.