Die im Statusbericht 1990 von uns beschriebenen und erstmals im Bereich Waldschadensforschung eingesetzten neuartigen Spezial-Spektrometer und Verfahren zur Erfassung zeitaufgelöster Lumineszenz im Sekunden- und Picosekundenbereich wurden während des vergangenen Jahres zügig weiterentwickelt. So gelang es uns, schon bald das Versuchs- und Teststadium zu verlassen und zu standardisierten Meßvorschriften zu kommen. Bezüglich der Picosekunden-Analyse liegen verläßliche Daten etwa seit Ende 1989 vor, während standardisierte Meßergebnisse zur Langzeitverzögerten Lumineszenz seit Mai/Juni 1990 zur Verfügung stehen. Wir bereichten einerseits über Ergebnisse, die in Schadgas-Ausschlußversuchen in sogenannten "Open Top Chambers" gewonnen wurden (OTC's, Welzheimer Wald), zum andern von Vergleichsstudien individueller Fichten verschiedenen Ausmaßes von Nadelverlust und Vergilbung (Freudenstadt, Schwarzwald). Alle Messungen wurden ausschließlich an grünen Nadeln ohne sichtbare Schäden durchgeführt. Die verschiedenen Lumineszen-Meßparameter zeigen durchwegs einen ausgeprägten Jahresgang, Abhängigkeiten von Schädigungsgrad und Umweltfaktoren wie etwa Luftverunreinigungen oder Standort werden sichtbar, auch wenn eine eindeutige Identifizierung eines dieser Parameter als "Schlüsselparameter" für eine Frühdiagnose nicht möglich zu sein scheint. Ein kompletter Jahresgang der verschiedenen Meßparameter wird für beide hier verfolgten spektroskopischen Analyseverfahren, d.h. sowohl für die Picosekunden - als auch die LDL-Spektrokopie bis Mitte des Jahres 1991 vorliegen.