Standardsignatur
Titel
Beiträge zur Kenntnis der Parasitenfauna des Wildes in Nordrhein-Westfalen : 2. Der Endoparasitenbefall des Damwildes
Verfasser
Erscheinungsjahr
2001
Seiten
S. 1-16
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200079703
Quelle
Abstract
Die Endoparasitenfauna von 64 Damhirschen (26 Kälber < 1 Jahr, 8 ~ 1 Jahr, 30 > 1 Jahr) aus den Jagdjahren 1997/98 und 1998/99 aus 3 Herkunftsgebieten im südlichen Nordrhein-Westfalen wurde untersucht. Dabei wurden 20 Nematodenarten nachgewiesen, 19 Arten im Magen-Darm-Kanal und eine Spezies in der Lunge. Allte Tiere waren mit Magen-Darm-Nematoden befallen und 10,9% mit 1 bis 11 Lungenwürmern der Art Dictyocaulus eckerii, 93,8% der Damhirsche waren mit Labmagennematoden infiziert, 57,8% mit im Dünndarm und 87,5 % mit im Dickdarm parasitierenden Nematoden. Die am häufigsten gefundenen Nematodenarten waren Spiculopteragia asymmetrica (84,4 %), Oesophagostomum sikae (71,9 %), Spiculopteragia böhmi (45,3 %), Nematodirus roscidus (37,5 %), Capilaria bovis und Oesophagostromum vennulosum (jeweils 35,9 %), Ostertagia leptospicularis (34,4 %) und Apteragia quadrispiculata (25,0 %). Erstmals als Parasiten des einheimischen Damwildes wurden nachgewiesen Trichostrongylus askivali, Trichostrongylus capreoli, Nematodirus battus, Nematodirus roscidus sowie Ascaris suum (Larven 4 und 5). Der Labmagen war der am stärksten parasitierte Abschnitt des Verdauungskanals, gefolgt von Dünn- und Dickdarm (geometrisches Mittel der Befallsintensität: 106,9 bzw. 5 Nematoden). Kälber beherbergen durchschnittlich (geometrisches Mittel) 1984, die etwa einjährigen Tiere 204 und die > 1 Jahr alten Tiere 190 Magen-Darm-Nematoden. Die Parasitierung des Labmagens und des Dickdarms stieg mit zunehmendem Alter der Tiere an, der Wurmbefall des Dünndarms ging parallel dazu zurück. Adulte Bandwürmer, Bandwurmfinnen, Leberegel, Pansenegel und Filarien auf den serösen Häuten waren nicht nachweisbar. Die sehr geringe Befallsintensität der Damhirsche mit Magen-Darm- und Lungenwürmern bestätigt die dieser Wildart nachgesagt geringe Anfälligkeit für Parasiten.